Tag 6, Insel Sao Miguel

Sao Miguel ist mit 65km Länge und 16km Breite die grösste, bevölkerungsreichste und touristisch am besten erschlossene Insel der Azoren. Da wir nur einen vollen Tag hier sind, beschränken sich unsere touristischen Aktivitäten auf einen Walbeobachtungstrip am Vormittag, sowie einen kleinen Stadtbummel durch die Hauptstadt Ponta Delgada am Nachmittag. Wir werden bereits um 18:00 Uhr wieder Richtung Madeira auslaufen. Weitere Aktivitäten werden auf einen zweiten Besuch verschoben, denn die Insel hat viel zu bieten.

 

Gegen 9:00 Uhr heute morgen wurden wir dann für unseren Wal-Beobachtungstrip abgeholt. Am Hafen gab es zunächst eine kurze Sicherheitseinweisung, die wir auch alle unterschreiben mussten. Dann gab’s noch für jeden eine ziemlich unbequeme Gummijacke, die Rettungsweste drüber und dann ging es auch schon los. Die RIB Boote (RIB = Rigid Inflatable Boat) waren schon startklar, die zwei 300 PS Suzuki Außenborder blubberten im Leerlauf vor sich hin.

Nachdem dann alle ihren Platz im Boot gefunden hatten, konnte das Abenteuer endlich beginnen.

Zwei sogenannte Walspotter hatten bereits mit großen Ferngläsern bewaffnet hoch über dem Meer Stellung bezogen und nur einen kurzen Moment später kam bereits die Meldung, dass man eine Orca Familie gesichtet hatte.

Nun waren wir nicht die Einzigen auf dem Wasser. Damit begann das buchstäbliche Rennen um die besten Plätze. Urplötzlich wurden die Außenborder bei uns lebendig und das Boot schoß mit einer irren Geschwindigkeit dahin. Zum Glück war der Atlantik recht ruhig und somit hielten sich heftige Stöße in Grenzen. Trotzdem jubelte das Steißbein hin und wieder mal auf, wenn das Boot mit seinem GFK Boden voll in eine Welle knallte.

An der vermuteten Stelle dümpelten bereits einige Boote und jeder starrte wie gebannt auf’s Wasser. Unser Bootsführer Marcello sagte, dass die Wartezeit, bis dann ein Wal auftaucht, die nicht so angenehme Seite seines Jobs sei. Dann wiederholte er nochmal die Regel: Taucht der Wal links vom Boot auf, bleibt die linke Seite sitzen, die rechte Seite steht auf und umgekehrt, damit jeder schöne Fotos machen kann. Und es hielten sich auch wirklich alle dran!!! Lottchen und ich hatten auch noch das Glück, dass wir in einer Zweierreihe saßen. Diesmal brauchten er und wir aber nicht sehr lange zu warten, denn plötzlich tauchte links vom Boot der erste Orca zum Luft holen auf. Darauf hatten wir so sehr gehofft. Im Boot herrschte trotz der großen Freude eine erstaunliche Disziplin. 

 

Dann gesellte sich noch ein zweiter dazu und wieder feuerten die Kameras zumeist im Serienbild-Modus.

 

Ein dritter schwamm kurz neben einem größeren Boot, fühlte sich aber wohl gestört und tauchte direkt wieder ab. Allerdings nicht, ohne uns noch einen schönen Blick auf die Fluke zu gönnen.

 

 

Wir hatten im Boot auch einen Expeditionsexperten von Hapag Lloyd. Der bekam dann - wie er später sagte - sein größtes berufliches Highlight "geschenkt". Direkt vor uns tauchte ein riesiger Blauwal auf. Davon gibt es weltweit angeblich nur noch etwa 5000 Tiere. Und davon schaute tatsächlich einer bei uns vorbei. Wenn auch nur kurz.....

 

Kurze Zeit später tauchte er nochmal auf, aber nur, um uns mit der Fluke nochmal "Auf Wiedersehen" zu winken. Was für ein Schauspiel!!!!

Wir haben mit Kamera und beiden Handy's Unmengen an Fotos geschossen. Dies ist nur eine kleine Auswahl dessen, was zuhause nochmal genau ausgewertet werden muss. Aber ich glaube, uns sind ein paar recht schöne Aufnahmen gelungen.

 

Am Nachmittag sind wir dann noch zu einem kurzen Stadtspaziergang durch Ponta Delgada aufgebrochen. Hier ein paar Eindrücke.

 

Um 18:00 Uhr ging die Reise dann weiter zu unserem letzten Ziel: Madeira. Das werden wir nach dem morgigen Seetag am Freitag morgen gegen 7:30 Uhr erreichen. Von dort gibt es dann frische News!!

 

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