Pünktlich um 9:00 Uhr fiel der Anker vor dem alten Hafen von Mykonos. Kurz darauf waren auch die Tender im Wasser und der Shuttle-Service zwischen Schiff und Hafen konnte beginnen. Da noch 2 weitere Dick-Schiffe vor dem Hafen ankerten, herrschte auf der Strecke zum Anlegeplatz für die Tender reger Verkehr, denn zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Insel Mykonos zählt die gleichnamige Inselhauptstadt Mykonos-Stadt. Sie ist in erster Linie bekannt für ihre Architektur und die für Mykonos so charakterische Farbe weiß, mit der ein Großteil der Inselgebäude bestrichen sind.
Um dem zu erwartenden Trubel ein wenig zu entgehen, sind wir so schnell möglich rüber zur Stadt. Das erwies sich als eine gute Entscheidung. Zumindest anfänglich hatten wir dadurch die populären Gassen der Stadt noch halbwegs für uns.
Neben der beeindruckenden Architektur ist eines der Highlights der Stadt unter anderem der Stadtteil Klein-Venedig, dessen würfelförmige und weiße Häuser mit den bunten Fensterläden direkt ins Meer gebaut wurden und deshalb auch an die italienische Stadt Venedig erinnern.
Das Wahrzeichen der Stadt sind aber nach wie vor die Windmühlen von Mykonos. Sechs der ehemals 10 Windmühlen stehen noch. Damals dienten sie zum Mahlen von Getreide aus umliegenden Regionen. Heute sind sie eine beliebte Sehenswürdigkeit, von der man auch einen schönen Ausblick auf die Stadt hat. Der Zahn der Zeit hat allerdings auch schon deutliche Spuren hinterlassen.
Von dort oben bot sich ein schöner Weg mit Aussicht auf einen kleinen Strand und die unbewohnte Nachbarinsel Delos für den Rückweg zur Stadt an. Ein kleiner "Stubentiger" hatte Lust auf ein Fotoshooting und agierte fast wie ein professionelles Model.
Für den Nachmittag stand die sogenannte "Captain Story Time" auf dem Programm. Die gibt es auf fast jeder Kreuzfahrt, und so haben wir uns für einen weiteren kleinen Erkundungsgang durch die Stadt entschieden. Da zwischenzeitlich eins der Dickschiffe weitergezogen war, hielt sich der Touristenschwarm in den hübschen kleinen Gassen in überschaubaren Grenzen. So konnten wir auch noch einen Blick auf den Friedhof und das Freilufttheater werfen. Außerdem ist uns noch ein Brautpaar auf seinem Weg zur Kirche begegnet.
Zurück am Schiff kam dann für mich der deprimierende Teil des Tages. Auf dem Programm stand "Mastklettern". Etwas für die ganz Mutigen (ohne Höhenangst!!). Damit war ich bereits disqualifiziert😩. Schwager Jürgen hingegen nahm sein Herz in beide Hände, legte sich das Sicherheitsgeschirr um und kletterte flugs den Mast hoch bis zum sogenannten Krähennest. Respekt, Respekt mein Freund!!
Ich habe mich derweil liebevoll um die beiden Mädels gekümmert, denen eine gewisse Skepsis an der Sache deutlich anzusehen war. Irgendeiner muss es ja machen😉.
Gegen 19:00 Uhr gab es einen herrlichen Sonnenuntergang und um 22:00 Uhr ging der Anker hoch. Dann kam - wie jeden Abend bisher - wieder dieser Gänsehaut-Moment, wenn die Auslaufhymne ertönt, die Segel quasi am Mast "hochkriechen", sich im Abendwind aufblähen und die Star Clipper langsam Fahrt aufnimmt.
Unser nächstes Ziel morgen ist die kleine Insel Spetses, die wir gegen Mittag erreichen wollen.
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