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Tag 4, Kusadasi, Türkei

 

Am nächsten Morgen war der Spuk dann endgültig vorbei. Gegen 10:30 Uhr versammelten sich die meisten Passagiere auf dem Sonnendeck in der Nähe der offenen Brücke. Von hier aus ließ sich zunächst das Übersetzten der Lotsen und kurz darauf das Anlegemanöver mit Hilfe eines Schleppers sehr gut beobachten. Auch die Kommunikation zwischen Lotse, Kapitän und seiner Brückencrew war deutlich zu hören. Echt interessant, das alles einmal live und hautnah mit zu erleben. Davon bekommt man auf anderen Kreuzfahrtschiffen so gut wie nichts mit.

 

Nach Freigabe des Schiffes durch die Behörden ging es dann gleich raus auf einen Spaziergang zum Fort, das auf einem kleinen Berg auf eine Halbinsel gebaut ist. Von hier hat man einen sehr schönen Blick über die gesamte Bucht von Kusadasi.  

 

 

Ein paar Worte zu Kusadasi: Die Stadt am Meer mit ca. 130.000 Einwohnern hat ihren Namen nach der mit dem Festland durch einen Damm verbundenen Halbinsel “Guvercin Adasi (Vogel-oder Taubeninsel). Die Festung (heute ein Restaurant und Museum) war Hochburg der Brüder Barbarossa, den berüchtigten Piraten des östlichen Mittelmeeres. 

Heute ein beliebtes Reiseziel für einheimische und ausländische Touristen, besitzt sie neben einem großen Yachthafen auch einen Hafen für Kreuzfahrtschiffe. Das Zentrum, in der Nähe des Hafens gelegen, ist eine autofreie Fußgängerzone mit dem berühmten “Old Town Basar”.  

Im Grunde genommen ist die ganze Stadt zumindest im Hafenbereich ein riesiger Basar. Hier unfallfrei (ohne ungewollte Einkäufe) durchzukommen ist fast schon ein Wunder. Allerdings muss man den Händlern und Kaufleuten ein Kompliment machen, dass sie in keinster Weise aufdringlich sind. Natürlich bieten sie ihre Waren feil, doch wenn man kein Interesse hat, genügt ein freundliches Nein-Dankeschön und man kann ohne weitere Diskussion seines Weges gehen..

 

Nach einer kurzen Mittagspause auf dem Schiff - strahlender Sonnenschein und knapp 30° fordern ihren Tribut -, sind wir noch einmal in die Stadt und anschließend die sehr schöne Hafenpromenade entlang geschlendert. 

 

Schon am zweiten Tag formte sich etwas, was sich im Laufe unserer gemeinsamen Reise quasi zu einer kleine Tradition entwickelte. Wenn es in Richtung Sonnenuntergang geht, trifft sich die Gruppe an einem der schönsten Plätze auf dem Schiff, am Pool auf dem hinteren Sonnendeck zum Aperitif und Austausch des Erlebten. Ich denke die Bilder sprechen ihre eigene Sprache.

 

Nach dem Abendessen wurden in der Tropical Bar von einer lokalen Tanzgruppe diverse traditionelle Tänze vorgeführt. Dazu gehörte unter anderem auch ein klassischer Bauchtanz. Wie häufig bei diesen Gelegenheiten, wurden zum Abschluß noch ein paar Passagiere aus den ersten Sitzreihen in den letzten Tanz “integriert”. Da unsere Gruppe dicht an der Bar positioniert war, hat es zum Glück keinen aus unserem Kreis “getroffen”. 

 

Wie schon gestern, versammelten sich alle Passagiere zum Höhepunkt des Abends wieder an Deck, als es um 23:00 Uhr hieß, Leinen los Richtung Patmos.

Kaum weg von der Pier wurde die Maschine wieder gestoppt, gingen die Segel hoch, die Star Clipper nahm Fahrt auf und die in den sternenklaren Nachthimmel klingende Auslaufhymne von Vangelis zog uns in dieser zauberhaften Abendstimmung unweigerlich in ihren Bann.

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