Tag 15, Saguenay / La Baie

Normalerweise ist das hieven des Ankers mit relativ viel Radau verbunden. Aber Käpt’n Jörn hat offensichtlich einen Weg gefunden, dieses Manöver fast lautlos zu bewältigen. Um Mitternacht verriet nur ein leichtes Vibrieren, dass sich die Inspiration von Tadoussac verabschiedet hatte und die nächtliche Reise durch den Saguenay Fjord begonnen hatte . 

Pünktlich um 7:30 Uhr am nächsten Morgen kündigte das Rattern der Ankerkette an, dass wir unser nächstes Ziel Saguenay bzw. die Bucht von La Baie erreicht hatten.

La Baie ist quasi ein Stadtteil von Saguenay und lediglich ein Industriehafen für die hier ansässige Aluminium- und Papierindustrie mit einem zusätzlichen Kreuzfahrt-Terminal. Wahrlich kein Highlight dieser Reise. Er liegt ca. 20km von der eigentlichen Stadt entfernt. Leider bot Hapag Lloyd keinen Shuttle an. Und da wir auch im Vorfeld keinen Ausflug gebucht hatten - was der einzige Weg war, um in die eigentliche Stadt zu kommen -, blieb uns nur der Spaziergang durch diesen wenig attraktiven Stadtteil. Einzig die ziemlich neue Hafenpromenade war recht ansehnlich. Von dort konnten wir auch das Anlegemanöver der “Norwegian Gem”, ein 2650 Passagierdampfer von NCL, beobachten.

 

Eine kleine Entschädigung war dann am Nachmittag die 5-stündige Fahrt durch den Saguenay Fjord zurück zum Sankt-Lorenz-Strom mit dem nächsten Ziel Quebec.

Wir haben es uns auf dem Oberdeck bei herrlichem Sonnenschein gemütlich gemacht und sowohl die wunderschöne vorbeiziehende Landschaft als auch den Service der “guten Schiffsgeister” mit Eiskaffee und/oder frisch gebackenen Waffeln genossen.

 

Unterwegs passierten wir noch einen Felsen mit einer großen Marien-Statue. Es heißt, dass ein Handelsmann namens Charles-Napoléon Robitaille 1881 den zugefrorenen Fluß überqueren wollte. Doch das Eis brach ein und er fiel ins Wasser. In Todesangst betete er zur heiligen Maria ihn zu retten. In wundersamer Weise schaffte er es zurück auf’s Eis und überlebte. Zum Dank liess er diese 9 Meter hohe Marien-Statue aus weißer Pinie errichten. Damit sie den Witterungen stand halten kann, ist sie mit einer dünnen Bleischicht überzogen. 

Unsere Hoffnung auf Sichtung von Beluga Walen, die es hier in großer Zahl geben soll, blieb leider unerfüllt. Vielleicht hätten wir zu Maria beten sollen😉😉.

 

Morgen früh gegen 7:30 Uhr erreichen wir Quebec. So wie es aussieht wird der Wettergott mitspielen. Wir sollen Temperaturen über 20° erreichen.

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