Tag 11, Red Bay & Saddle Island

 

Labrador ist ein Teil der Provinz “Neufundland und Labrador” in Kanada, und liegt auf der Labrador-Halbinsel. Mit einer Fläche von 294.330 qkm ist es in etwa so groß wie Italien. 

Der Name „Labrador" ist einer der ältesten Namen mit europäischem Ursprung in Kanada. Möglicherweise geht die Bezeichnung auf den portugiesischen Seefahrer João Fernandes Lavrador zurück.

Red Bay ist ein Fischerdorf mit lediglich 140 Einwohnern in Labrador. Nichtsdestotrotz ist es als eine der wertvollsten archäologischen Unterwasserstätten Amerikas bekannt. Zwischen 1530 und dem frühen 17. Jahrhundert war es ein wichtiges baskisches Walfanggebiet. Mehrere Walfangschiffe, sowohl große Galeonen als auch kleine Chalupas, sind seinerzeit dort gesunken. Ihre Entdeckung führte dazu, dass Red Bay ähnlich wie L’Anse Aux Meadow in Neufundland im Jahre 2013 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde. In der namensgebenden Bucht liegen zwei Inseln, Penney Island und Saddle Island. In der Nähe von Saddle Island liegt das gesunkene Schiff San Juan. In einem sehr schönen Informationszentrum wird den Besuchern die Geschichte von Red Bay anschaulich dargestellt.

Wir wurden mit den Tendern zur Pier gebracht, wo uns der Bürgermeister  des Dorfes als Leuchtturm verkleidet bereits winkend empfing. Der Pier angeschlossen ist ein kleines Museum inklusive Souvenir-Shop, aus dem uns wohlbekannte Country Music entgegen schallte. Unsere Textsicherheit und das Kompliment zum guten Musikgeschmack zauberte umgehend ein stolzes Lächeln auf das Gesicht der anwesenden Volontäre, die dieses Museum betreiben. 

Ganzer Stolz ist allerdings ein riesiges konserviertes Skelett, welches dem erstaunten Besucher die Dimension eines ausgewachsenen Glattwals vor Augen führt. 

Im Informationszentrum war ein Modell eines Walfangbootes ausgestellt und eine sehr nette Volontärin erzählte uns von den damaligen manuellen und riskanten Fangmethoden mit Harpune und Lanze. 

Anschließend sind wir noch ein wenig durchs Dorf gelaufen. Unter anderem haben wir auch noch einen Blick in das einzige Restaurant mit angeschlossenem Souvenirshop des Ortes geworfen. Danach ging es dann mit dem vorletzten Tender zurück zum Schiff.

 

Für den Nachmittag stand eine Zodiac-Exkursion zur Insel Saddle Island auf dem Programm. Dummerweise hatte das Wetter während der “Mittagspause” umgeschlagen und es hatte heftig angefangen zu regnen. Aber das bisschen “flüssigen Sonnenscheins” konnte uns natürlich nicht von unserer Ausfahrt abhalten. Auf der Insel gibt es einen ca. 1,7km langen Rundweg, der durch die wunderschöne Landschaft der Insel führt. Am Wrack der San Juan erwartete uns bereits ein Volontär (völlig durchnäßt), der uns trotz des strömenden Regens geduldig die Geschichte dieses Wracks erzählte. 

Leider gab es von der landschaftlichen Schönheit bedingt durch die “klimatischen Unbillen” nicht wirklich viel zu sehen. Abgesehen davon waren auch wir schon nach einigen Minuten bis auf die Knochen durchnäßt, trotz polartauglichem Parka. Aber das eine oder andere Foto ist uns doch noch halbwegs gelungen.

 

Um 17:00 Uhr ging wie geplant der Anker hoch und wir machten uns auf den Weg zu unserem nächsten Ziel, dem 161 Seemeilen = 299km entfernten Woody Point in Neufundland. Dort wollen wir morgen früh gegen 7:30 Uhr vor Anker gehen.

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Kommentare: 1
  • #1

    Susi &Hajo (Dienstag, 10 September 2024 20:59)

    Helmut, Dein Gesicht spricht Bände � Lotte scheint der Regen ja weniger auszumachen … da habt Ihr wirklich tapfer durchgehalten, die kulinarischen Genüsse an Bord waren mehr als verdient .
    Herbstliche Grüße aus dem Rheingau - hier gab es einen kräftigen Temperatursturz…das war‘s dann wohl mit dem Sommer