Tag 5, Kangerlussuatsiaq/Evighedsfjorden

 

Der Evighedsfjorden = Ewigkeitsfjord ist 75km lang, 700 Meter tief und fließt in einem tiefen Canyon durch eine gebirgige, unbewohnte Region. Bereits die frühmorgendliche Einfahrt in den Fjord ließ erahnen, in was für einer wunderschönen Gegend wir “gelandet” waren. Um uns herum türkisfarbenes Gletscherwasser und schneebedeckte hohe Berge. Die "Inspiration" ging in einer kleinen Bucht unweit des steil abfallenden Ufers vor Anker. Von hier aus wurde der Zodiac-Pendelverkehr eingerichtet. Die Anlegestelle lag direkt unterhalb des Gletschers an einer flachen Stelle, doch wir mussten die letzten 5 Meter durchs Wasser waten, um an Land zu kommen. Hier bekamen wir von der Expeditionsleitung die letzten Instruktionen hinsichtlich der Aufenthaltsdauer und ein paar Tipps, was man so alles unternehmen konnte. Eine Möglichkeit war, den mit Geröll und Gestein bedeckten Gletscher auf festgelegten und gekennzeichneten Routen zu erklimmen. Wem das zu anstrengend war, der konnte einen “Spaziergang” entlang des Strandes machen und sich bei den postierten Experten Informationen über den Fjord und den Gletscher abzuholen. Wir haben beide Möglichkeiten genutzt. Marion hat sich unten informiert und die zwischenzeitlich in strahlendem Sonnenschein liegende, atemberaubende Gegend genossen. Ich bin mit Handy und großer Kamera “bewaffnet” den Berg hinauf gekraxelt und habe einiges über die arktische Flora gelernt und über die Entstehungsgeschichte des Gletschers erfahren. Es war ein ziemlich schweisstreibendes Unterfangen, aber der Ausblick von oben in den Fjord und die umliegenden Berge war einfach gigantisch. Dafür nimmt man gerne die Anstrengung und den Muskelkater am Folgetag in Kauf.

 

Die Rückfahrt mit dem Zodiac zum Schiff führte zu einem separaten Arm des Gletschers, der mit seiner schneeweißen Abbruchkante direkt bis in den Fjord reichte. In der Mitte der Eiswand zeigten sich zwei besonders schöne hellblaue Bereiche. Laut Aussage des Experten wird dieser Effekt von im Eis eingeschlossenen Luftmolekülen hervorgerufen und ist bei direkter Sonneneinstrahlung besonders gut sichtbar. Ein beeindruckendes Schauspiel der Natur!!

 

Bevor der Anker zur Weiterfahrt gehievt wurde, bekamen die Passagiere noch die Gelegenheit, sich mit dem Polar Plunge ein “Mut-Zertifikat” zu verdienen. Am Heck der Inspiration wurde die Marina heruntergelassen. Von dort konnte wer wollte in den +2° “warmen” Ozean springen. Es fanden sich etwa 30 “Todesmutige” (wir gehörten nicht dazu!?!), die sich in das eiskalte Wasser stürzten.Das Ganze fand unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen stand. Zum Beispiel bekam jeder Teilnehmer vorsichtshalber eine Sicherheitsleine um den Bauch gebunden, die von zwei Crew-Mitgliedern gehalten wurden, um gegebenenfalls sofort eingreifen zu können. Und dann hieß es Jump!!!!

 

Nachdem der letzte “Todesmutige” aus dem Wasser war, hieß es “Anker auf”. Die Inspiration nahm Kurs auf unser nächstes Ziel Qoornoq. Bis dahin haben wir ca. 85 Seemeilen zu segeln, wie der Kapitän immer sagt. Dort wollen gegen 7:00 Uhr am Morgen ankommen und gleich mit den Zodiac's raus auf Erkundung.

Der erste Teil der Fahrt führte noch geraume Zeit durch eine atemberaubend schöne Landschaft durch die Fjorde bis zum offenen Meer. Der Wettergott meinte es wirklich gut mit uns.

Auch einige Saunabesucher wollten ein wenig von dieser Landschaft geniessen und kamen in ihre Handtücher gewickelt auf das Achterdeck. Bei einer Dame hat das Einwickeln allerdings nicht ganz so perfekt geklappt.

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Kommentare: 1
  • #1

    Susi & Hajo (Donnerstag, 05 September 2024 21:47)

    Was habt Ihr für ein Glück mit dem Wetter - kein Wölkchen am Himmel ! Aber auch mit viel Sonne zum eventuellen Aufwärmen ( ? ) wäre ich um nichts in der Welt ins Wasser gesprungen … zugucken ist ja auch ganz schön …