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AMZ03/24. Tag 18, Isla de los Micos / La Libertad

 

Gestern Abend schon sind wir den Hauptstrom (der in Kolumbien und Peru auch wieder Amazonas heißt) weiter hochgefahren. Er bildet hier für eine Weile die Grenze zwischen den beiden Staaten. Auf dem kolumbianischen Nordufer liegen unsere beiden nächsten Ziele. 

Als erstes haben wir die Isla de los Micos, die “Affeninsel” besucht. Hier bevölkern etwa 1.500 Ecuador-Totenkopfaffen die Insel in mehreren Horden und in ihrem jeweiligen Territorium. Ihre Vorfahren waren einst als Labortiere missbraucht worden. 

Sie haben die Scheu vor Menschen weitgehend verloren und werden ein wenig gefüttert. Nach einer Einweisung gehen wir in Kleingruppen mit Rangern in den Wald, wo die jeweilige Horde angelockt wird und zur Belohnung ein paar wenige Bananen erhält. Sie kommen sofort herbei, hüpfen und turnen munter auf uns herum, als ob wir einfach komische Bäume wären. Aber sie gucken auch in Kameraobjektive und untersuchen alles, was spiegelt oder glänzt. Dabei sind sie sehr leicht und weich und tun uns auch nicht weh, da sie keine Krallen, sondern Fingernägel besitzen wie wir. Ein wirklich einmaliges Erlebnis, diese putzigen Tier aus nächster Nähe zu beobachten, zu erleben und zu fühlen! 

 

Danach begaben wir uns auf einen kleinen Spaziergang durch diesen Primärwald und bewundern die Riesenbäume, die hier wachsen. Wer will kann später noch Kunsthandwerk erwerben, hergestellt von den Yagua-Indianern, die auf der Insel leben und von der Regierung das Privileg haben, hier zu verkaufen. 

 

Über Mittag verholt die Hanseatic Inspiration nur sieben Seemeilen weiter stromaufwärts. Hier liegt La Libertad („Die Freiheit“), ein weiteres Dorf von Yagua-Indianern, die vor etwa 30 Jahren „aus den Wäldern Perus“ von einem Agenten hierhergebracht wurden, um ein besseres Leben zu finden und vom Tourismus zu profitieren. Auch dieses Dorf wird von Hapag Lloyd Cruises aktiv unterstützt.

Die etwa 480 Bewohner sind gut auf uns vorbereitet! Viele der  haben traditionelle Kleidung angelegt, einige führen Tänze und Musik vor. Als Geste der Freundschaft werden wir im Gesicht mit roter, zum Glück abwaschbarer, Farbe vom Häuptling persönlich bemalt. Kleine Kinder präsentieren uns junge Wildtiere, die sie hier eine Weile als Haustiere halten und die dann freigelassen werden, z.B. Affenarten, Faultiere, und verschiedene Papageien. Stolz zeigen sie uns bei einem Rundgang ihr Dorf.  

Ein Buffet-Tisch biegt sich vor exotischen Früchten und anderen Speisen wie Honig von Wildbienen, Fisch, Maniokfladen und den Maden der Moriche-Bohrer.... (Nein danke!!) All das dürfen wir probieren. Ich habe es bei ein paar Früchte wie z.B. Papaya belassen. 

 

Dann geht es zurück aufs Schiff, und wir fahren weiter den großen Strom hinauf in einen traumhaften Sonnenuntergang, der hier bereits um 17:15 Uhr einsetzt.Dann muss man schnell sein, denn er dauert wirklich nur ein paar Minuten und dann ist es stockdunkle Nacht. In solchen Momenten müssen wir uns manchmal kneifen, ob das alles was wir hier Tag für Tag erleben nicht doch bloss ein Traum ist. Ja , es ist einer, aber er ist sehr real!!

 

Inzwischen sind wir schon fast am Fuße der Anden angekommen. Bis zum Pazifik ist es eigentlich nur noch ein Katzensprung, im Vergleich zu der gewaltigen Strecke von fast 4000 Kilometern, die wir vom Atlantik bis hierher zurückgelegt haben! Einmal quer durch Südamerika fast an seiner breitesten Stelle!!!

Am Abend bereitet uns Expeditionschefin Claudia in ein Pre- und Recap noch schnell auf alles vor, was morgen auf uns wartet. Heute Abend wartet auf uns noch ein köstliches Mahl im NIKKEI.

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Kommentare: 1
  • #1

    Hella und werner (Montag, 01 April 2024 12:22)

    Wow,das war ja ein toller Ausflug.So stellt man sich das Leben im Dschungel vor.Die vielen Früchte und die wunderschöne Natur.Ob die Einheimischen das auch so sehen,wohl nicht immer.Die Affen sind ja keck ,die genießen die Abwechslung.Die Kids tragen die Faultiere umher,dabei sind die so scheu!Aber so ist das in der Natur.Und danach ,ein tolles Essen aus der Bordküche,was für ein Kontrast.Genießt die letzten Tage !