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AMZ03/24, Tag 23, Rückreise

Eine Rückreise nach Hause die wir lange nicht vergessen werden.

Als  am Donnerstagmorgen um 5:30 Uhr Ortszeit in Lima (12:30 Uhr MESZ) der Wecker ging, konnten wir nicht ahnen, dass wir erst 32 Stunden später am Freitagabend ca.23:00 Uhr MESZ wieder in einem richtigen Bett liegen würden. Aber von vorne:

 

Die Fahrt zum Airport, Einchecken und Gepäckaufgabe, Security-Check, das Boarding in eine brandneue Boeing 787-9 Dreamliner, zur Begrüßung ein Gläschen Cava, alles lief nach Plan und deutete auf den perfekten Abschluss einer absoluten Traumreise hin.

Was allerdings dann folgte, könnte man im Rückblick als ein perfektes Beispiel für "Murphy's Law" bezeichnen. Alles was schief gehen kann ging auch schief!!

 

Teil 1: 

Nach 1,5 Stunden stehen wir immer noch am Gate und es macht sich eine gewisse Unruhe und auch etwas Unmut breit. Hinten im Flieger ist irgend etwas los, doch keiner kommt mit Informationen rüber.

Dann endlich eine Durchsage vom Kapitän:" Wir haben eine mental angeschlagene Person im Flugzeug, die nicht zulässt, dass jemand neben ihr sitzt. Sie ist auch nicht gewillt, dass Flugzeug freiwillig wieder zu verlassen. Die Situation kann von der Crew nicht gelöst werden, denn sie dürfen keine körperliche Gewalt anwenden und die störrische Dame einfach rausschmeissen. Das gilt auch für die betroffenen Passagiere. Die Polizei ist inzwischen angefordert".

 

Nach dem diese dann endlich eintraf, liess sie als erstes den Flieger komplett räumen. Erst wenn der Flieger leer ist, können/würden sie zur Tat schreiten. So ist das gesetzliche Verfahren in Peru!!

Also alle wieder raus aus dem Flieger inklusive Handgepäck und vor dem Gate warten. Nach einer halben Stunde des Wartens wurde die Dame dann unter dem höhnischen Applaus der Passagiere von der Polizei abgeführt. Nach einer weiteren halben Stunde sassen wir dann endlich wieder im Flieger. Dass wir unseren Anschluß in Madrid noch kriegen würden war damit ziemlich unwahrscheinlich, aber die Hoffnung stirbt zuletzt, denn wir hatten 2 Stunden bis zum Weiterflug.

 

Der eigentliche Flug verlief dann sehr ruhig. Anstelle eines Films habe ich anfangs noch die Fluginformationsshow auf dem Monitor laufen lassen und die Ankunftszeit verbessert sich minütlich. Also erst einmal etwas essen und dann schlafen legen. Es wird in Madrid sicher knatsch eng mit unserem Anschluss. Wir haben ja noch 10,5 Stunden zu fliegen bis Madrid. Wir haben noch Hoffnung!! 

 

Teil 2:

Guten Morgen an einem schlechten Morgen,

Es ist kaum zu glauben. Wir sind um 6:20 Uhr gelandet, wie die Irren durch den Flughafen gehetzt, kommen rechtzeitig am Gate an (Abflug war für 7:05 Uhr geplant) und durften trotzdem nicht mehr an Bord. Aber nicht, weil wir zu spät waren, sondern wie sich auf telefonische Nachfrage des Gate Agent bei der Airline herausstellte, weil ein übereifriger Mitarbeiter  bei AirEuropa im Back Office der Meinung war, dass wir sowieso zu spät sein würden und uns deshalb bereits auf einen KLM Flug um 13:05 Uhr umgebucht hatte.

Es war nicht zu fassen. Der Flieger stand da noch, die Passagierbrücke noch angeschlossen. Es gingen immer noch Passagiere an Bord!! Aber durch die voreilige Umbuchung wurden unsere Bordkarten vom System abgelehnt. Es war auch nicht mehr rückgängig zu machen, denn der Gepäcktransfer zum neuen KLM Flug war bereits geschehen (dazu gleich mehr..).

Zumindest konnten wir die Zeit bis mittags in der VIP-Lounge verbringen (schöner Trost😤😤).

 

Teil 3

Am Gate für den neuen Flug stellte sich heraus, dass der Flug KL1504 von einer Charter Airline der KLM namens Privilege Style durchgeführt wird. Habt ihr noch nie gehört? Beruhigt Euch, wir auch nicht!!

Abflug war für 13:05 Uhr geplant. Stutzig macht da aber schon, dass draussen um 12:45 am Gate kein Flieger zu sehen ist und die neue Crew eher gelangweilt vor dem Schalter steht. Dann kam der Flieger (ein 16 Jahre alter Airbus A321) endlich und mit einer Stunde Verspätung ging es dann ab in Richtung Schipol. 

 

Teil 4

Als wir in diesen 16 Jahre alten "Vogel" kamen traf uns fast der Schlag. Die Sitze völlig zerschlissen, Sitzabstand wenn es hoch kommt 70 cm, die Sitzkissen lose und auch ansonsten war das Ding in einem erbarmungsvollen Zustand. Doch wenn Du endlich nach Hause willst gibt's nur: Hände falten, Augen zu und durch. Übrigens, was Ihr auf den Bildern unten seht ist deren Business Class!! Nicht ganz das, was wir gebucht hatten, aber was will man machen!! In dem Moment ist man einfach hilflos.

Lottchen hat ob ihrer Müdigkeit das Ganze mit bewundernswert stoischer Ruhe ertragen. In welcher Gemütsverfassung ich zu dem Zeitpunkt war, muss ich wohl nicht näher erläutern 😤😤😤😤😤😤😤😤😤😤.

 

Teil 5

Anstelle wie geplant um 9:20 Uhr , sind wir dann um 16:30 Uhr Gott sei Dank heil in Amsterdam gelandet. Jetzt noch schnell die Koffer abgreifen, dann mit dem Shuttle zum Parkhaus und nichts wie ab nach Hause - dachten wir!!

Am Gepäckband zeigte der Informations-Bildschirm, dass das Gepäck für unseren Flug in ca. 45 Minuten kommen sollte. Das ging schließlich doch etwas schneller, doch nach gefühlten 150 Runden kreiselten noch 2 Taschen, aber unsere Koffer waren immer noch nicht da. So langsam nahm mein Blutdruck trotz Pillen bedenkliche Werte an. Das konnte doch alles nicht wahr sein.

Also zum KLM Service Schalter und ein wirklich netter Mitarbeiter fing im System an zu suchen. Kurze Zeit später hieß es, die Koffer sind hier und werden gleich auf's Gepäckband geladen. Wir sollen uns bitte noch 15 - 20 Minuten gedulden. Dieses "Spielchen" haben wir dann noch dreimal gespielt, bis mir endgültig der Kragen geplatzt ist.

Schlußendlich hat das aber auch nicht geholfen und wir sind total frustriert, fix und fertig ohne unser Gepäck zum Parkhaus. Dort kam dann endlich ein Lichtblick an diesem verrückten Tag. Unsere Parkzeit war eigentlich um 11:00 Uhr abgelaufen, wir mussten aber trotzdem nichts nachzahlen!!!

Die gute Nachricht ist auch, dass wir nach einem 32-stündigen Reisetag, wenn auch fix und fertig, heil und sicher wieder zuhause angekommen sind. 

 

So Ihr Lieben, Schluss jetzt mit der Meckerei!!

 

Bitte lasst Euch von diesem heutigen Blogbeitrag nicht täuschen.

Wir haben eine absolute Traumreise erlebt und bringen viele wunderbare, abenteuerliche  Erfahrungen und Erlebnisse mit nach Hause. Vieles wird uns sicher erst im Laufe der nächsten Zeit in der Nachbetrachtung und der Selektion der schönsten Aufnahmen aus fast 4000 Bilder und über 100 Videos so richtig bewusst werden.

 

Diese Expeditions-Kreuzfahrt wird uns noch lange, lange im Gedächtnis bleiben.

Wir haben den südamerikanischen Subkontinent vom Atlantik bis zum Pazifik komplett durchquert!!! Das kann nicht jeder von sich sagen.

 

Ja, es war definitiv kein Erholungsurlaub. Aber wir haben jede Minute genossen, auch wenn die "Abenteuer" zumeist morgens gegen 6:00 Uhr begannen und das Aufstehen manchmal schwer viel. Aber mit dem Zodiac langsam, von einer leichten Brise umweht,  in die aufgehende Sonne zu gleiten ist ein unvergesslicher Anblick. Dafür "quält" man sich gerne aus dem Bett. Und bei einer Nachtfahrt in einem Seitenkanal des großen Stroms bei ausgeschaltetem Motor der "nächtlichen Musik des Dschungels" zu lauschen ist für Stadtmenschen wie uns ein unvergessliches Erlebnis.

 

Wir sagen Dankeschön für Eure inspirierende "Begleitung" innerhalb und außerhalb des Blogs. Die nächsten Reise mit Blog-Reporting gibt es im Juli. Dann geht es mit der neuen Cruise Line "Explora Journeys" in 7 Tagen von Venedig nach Athen.

 

Bis dahin Ihr Lieben,

bleibt gesund und uns gewogen.

 

Liebe Grüße

HuM

 

 

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