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AMZ03/24, Tag 8, Canaçari

Heute stand die Ilha Canaçari auf dem Plan. Nach dem langen Tag gestern konnten wir heute Morgen ein etwas späteres ausgedehntes Frühstück geniessen und den Restvormittag einfach vertrödeln. Der Kapitän hat uns mit einigen nautischen und meteorologischen Details versorgt. Die beinhalteten unter anderm, dass der Amazonas hier eine Breite von 1,8km, eine Tiefe von 64 Metern hat und wir  heute Nacht den Punkt mit der größten Wassertiefe des Flusses von gewaltigen 100 Metern passiert haben. Wohlgemerkt, wir reden von einem Fluß und nicht von einem Meer. Obwohl uns der Amazonas so vorkommt, als wäre er eins!! 

Wir stehen bei einer leichten Brise, angenehmen 26° und bewölktem Himmel auf Deck 9 und “scannen” mit den Ferngläsern die milchkaffeebraune Wasseroberfläche nach rosa Delfinen ab. Aber außer ein paar Holzstämmen und vielen schwimmende Wiesenstücke, die teilweise schon hunderte von Kilometern hinter sich haben, ist nichts zu entdecken. 

Wie geplant haben wir unseren Ankerplatz an der Ilha Canaçari um 13:00 Uhr erreicht.  Kaum war der Anker gefallen, wurden auch schon die ersten Zodiac’s abgefiert und zu Wasser gelassen. Auf dem Programm stand heute eine Tour zu einem schmetterlingsförmigen See, der über einen kleinen Kanal mit dem Hauptstrom verbunden ist. Für uns heißt es geduldig abzuwarten, denn wir sind heute erst in der zweiten Gruppe dran. Von Deck aus können wir beobachten, wie die ersten Zodiac’s im Kanal langsam außer Sichtweite verschwinden. Die Strömung ist stark im Kanal und drückt die Boote quasi in den See hinein. Das wird sicher eine kleine Herausforderung für den Zodiac-Fahrer.

 

Als wir unsere Tour beginnen, herrscht auf dem Kanal schon reichlich Verkehr. Es sind nicht nur wir Touristen in diesen komischen Gummibooten, sondern auch eine ganze Reihe von Einheimischen, die ihre Fischnetze kontrollieren und den Fang einsammeln. Unsere Expertin im Boot ist Portugiesin und spricht mit den Fischern. Dadurch kommt so etwas wie eine kleine Unterhaltung zustande. Stolz präsentieren sie uns ihre Ausbeute und lassen uns wissen, dass sie sich sehr über unseren Besuch in ihrem Land freuen. Sie danken uns, dass wir von so weit her zu ihnen gekommen sind, wünschen uns Gesundheit und viel Glück auf unserer weiteren Reise. Diese offene Freundlichkeit, mit der wir bisher in den abgelegenen Winkeln dieser Welt empfangen wurden, ist immer wieder beeindruckend.

 

Zurück an Bord war es schon kurz vor 18:00 Uhr und wir haben auf Deck 9 die abendliche Stimmung und den Sonnenuntergang genossen. Die klimatischen Bedingungen hier sorgen für tolle Wolkenformationen. Solche Moment muß man nutzen und geniessen, denn wir befinden uns 160km südlich des Äquators, dort dauert diese Dämmerungszeit nicht sehr lang.

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Kommentare: 3
  • #1

    Gerd Lakeberg (Freitag, 22 März 2024 15:19)

    Abenteuerlich, traumhaft, gut beschrieben!
    Du könntest noch ein Karriere als Reiseschriftsteller beginnen!
    Gruß, Gerd!

  • #2

    Martina & Dirk Horn (Freitag, 22 März 2024 15:23)

    Sehr beeindruckend. Nicht nur die Bilder, auch die Beschreibungen. Deine Arbeit hat sich auf jeden Fall gelohnt.
    Euch noch weiterhin einen schönen Urlaub.

    Gruß Martina & Dirk

  • #3

    Kristin & Peter (Samstag, 23 März 2024 09:59)

    Da schließe ich mich doch den Komplimenten der "Vorschreiber" an: Deine Texte sind interessant und kurzweilig, man fühlt sich gut mitgenommen auf Eurer Reise und die Fotos dazu sind top!!