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AMZ03/24, Tag 3 Breveskanäle

 

Unsere Nacht war relativ früh gegen 5:00 Uhr zu Ende. Das hatte aber auch etwas Gutes, denn wir konnten ein paar schöne Fotos vom Nachthimmel und vom Sonnenaufgang über dieser abgelegenen Gegend  machen.

 

Kurz nach 6:00 Uhr heute morgen sind wir wie geplant in die Brevekanäle eingefahren. Die Breveskanäle sind ein Gewirr von Flußläufen, die den Rio Pará mit dem Hauptstrom des Amazonas verbinden. In dessen Mündungsdelta liegt die Ilha de Marajò, die mit 49.600qkm größte Flußinsel der Welt. Zur besseren Vorstellung, das ist in etwa die Größe der Schweiz!!

Bei der Fahrt durch die engen Kanäle bekommt man unwillkürlich den Eindruck, dass man die Ufer fast berühren kann. Wie wir von den Experten an Bord erfahren, werden die Bewohner der Region Cablocos genannt. Sie wohnen in kleinen  Holzhütten auf Pfählen direkt am Fluß und leben von Fischfang und Früchten aus ihren Feldern in der unmittelbaren Umgebung. Immer wieder sehen wir auch Sägewerke, die das einheimische Holz zu Baumaterial verarbeiten. Das hat nichts mit den riesigen Urwaldrodungen des Regenwaldes zu tun!!

Wir passieren die Stadt Breves, die den Kanälen ihren Namen gegeben hat und gleichzeitig mit schätzungsweise 50.000 Menschen die größte Ansiedlung auf der Ilha de Marajò ist.

 

Irgendwann müssen wir uns, wenn auch nur kurzzeitig, von dieser interessanten Szenerie losreißen, denn wir müssen auf dem Pooldeck die Gummistiefel anprobieren, die wir im Verlauf der Reise immer wieder bei Zodiacfahrten und Wanderungen an Land brauchen werden.

Das Brückenteam ist auch schwer beschäftigt, denn die Inspiration muß durch zwei enge Kehren manövriert werden. Die Breveskanäle dürfen nur von Schiffen mit einer Länge von maximal 140m befahren werden und unser Schiff liegt mit einer Länge über alles von 138,7m nur knapp darunter. Müßig zu erwähnen, dass beide Kehren selbstverständlich souverän genommen wurden.

 

Beinahe die ganze Strecke wurden wir von Einheimischen begleitet, die in ihren kleinen Booten mit Rasenmähermotor einen höllischen Krach machen. Sie fahren bis an die Bordwand unseres Schiffes und berühren diese mit ihren Händen. Wenn ihnen das gelungen ist, drehen sie wieder ab. Von Zeit zu Zeit muß die Brücke aber schonmal das Schiffstyphon dröhnen lassen, um vorwitzige Jugendliche vor allzu riskanten Manövern abzuhalten. Hier sind noch ein paar der vielfältigen Eindrücke die wir von der heutigen Fahrt durch die Breveskanäle mitnehmen durften.

 

Der wichtigste Termin - neben den Essenszeiten natürlich - stand um 16:00 Uhr auf dem Programm. Staff-Käpitän Alexander Rabe-Bär, der “Admiral” der Zodiac-Flotte erklärt uns das sichere Verhalten in den “Gummibooten”. Wir werden auf dieser Reise oft und lange mit den Booten unterwegs sein und da sollte alles glatt gehen. Die ersten zwei Ausfahrten sind gleich morgen früh um 06:45 Uhr und um 14:15 geplant. Wohlgemerkt geplant, denn Expeditionsreisen mit Hapag Lloyd sind in der Regel nicht das, was man unter eine Erholungsreise verstehen würde. Es geht Schlag auf Schlag und Planänderungen sind quasi konstanter Bestandteil der Tagesordnung. Aber davon erzählen wir Euch morgen!!!

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Kristin & Peter (Samstag, 16 März 2024 12:20)

    Mittels der Fotos über WhatsApp sowieso und etwas verspätet hier im Blog sind wir auch dabei. Was für eine ungewöhnliche, exotische Kreuzfahrt, Wahnsinn!!! Wir sind schon ganz gespannt auf mehr und wünschen Euch tolle Erlebnisse und Abenteuer und auf dass Ihr alles gesund und fit genießen dürft.