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SIN IV, Tag 8

 

Heute wollen wir Euch mal etwas ganz anderes anbieten. Wahrscheinlich erklärt Ihr uns für verrückt, wenn Ihr lest, worum es geht. Denn wer fährt schon während des Urlaubs zwischendurch mal zum Flugplatz. Aber:

 

Der Himmel war ziemlich bedeckt am Morgen und es gab sogar einen kurzen Regenschauer. Der perfekte Tag, Singapur's Changi Airport einen Besuch abzustatten und unter anderem seine neueste Attraktion "Jewel" zu bewundern.

Kurz ein paar Fakten:

Singapur stellt ein wichtiges Drehkreuz zwischen Europa und Südostasien beziehungsweise Ozeanien dar. Der Changi Airport zählt zu den größten Flughäfen Asiens und belegte mit 62,2 Millionen Passagieren 2017 den 18. Platz der größten Flughäfen weltweit. Die Pandemie hat diese Zahlen allerdings, wie überall auf der Welt, drastisch einbrechen lassen. Doch bereits im letzten Jahr war man wieder bei 55,8 Millionen Passagieren. Die Prognose für dieses Jahr liegt bei knapp 80 Millionen Passagieren.

Bisher sind wir auf diesem Flughafen immer nur angekommen, abgeflogen bzw. waren im Transit auf dem Weg nach Australien und/oder Neuseeland hier. Da blieb immer nur sehr begrenzt Zeit, sich dieses Schmuckstück der Luftfahrt etwas näher anzuschauen. Das haben wir heute nachgeholt.

 

Die 4 Terminals (Nr 5 ist bereits in Bau) sind eine absolute Augenweide, sehr weitläufig und groß gestaltet, so daß selbst bei diesen gigantischen Zahlen der Betrieb ohne Stress und mit einer unglaublichen Ruhe abläuft. Und das ist bei den wuseligen Asiaten keine Selbstverständlichkeit. Was den Ablauf im Passagierbereich angeht, ist dieser Airport technisch auf dem allerneuesten Stand. Check-in findet fast nur noch online oder automatisch an kinderleicht zu bedienenden Terminals statt. Für die Gepäckabgabe gibt es hier ganz spezielle Schalter. Sauberkeit ist oberstes Gebot und tatsächlich, irgendeiner putzt immer irgendwo, wenn auch sehr dezent im Hintergrund.

Die Terminals sind mit blitzsauberen kleinen, selbstfahrenden Zügen verbunden und fahren im 3-Minutentakt hin und her. Vor allem aber sind sie sehr warm und freundlich dekoriert. Hier gibt es keinen nackten Beton, sondern viel Glas und Grün, mit echten Blumen,  Buschwerk und kleine Bäumen versehene Wände und Bereiche. Vielleicht vermitteln die Bilder einen kleinen Eindruck davon.

 

Es gibt viele technische Innovationen, die der Unterhaltung der Passagiere dienen. Ein perfektes Beispiel dafür ist der Digitale Wasserfall in Terminal 2. Eigentlich nur eine Videowall mit einem gewissen 3D-Effekt und tollem Sound. Aber genial gemacht.

 

Das absolute Highlight des Flughafens ist seit ca. 5 Jahren aber  der Jewelkomplex. Jewel liegt zentral zwischen den Terminals 1–3 und ist mit diesen zu einem Gebäudekomplex verbunden. Der futuristische Bau besteht aus einer großen Glaskuppel, deren Dach sich in der Mitte mit einer kegelförmigen Öffnung nach innen wölbt und damit in den größten Indoor-Wasserfall der Welt  mit einer Fallhöhe von 40 Metern übergeht. Wir ersparen uns und Euch an dieser Stelle weiter bewundernswerte technische Details. Wer interessiert ist, findet all diese unter dem Link:

https://de.wikipedia.org/wiki/Jewel_Changi_Airport

Aber unsere Bilder wollen wir Euch natürlich nicht vorenthalten. Hier eine kleine Auswahl:

 Die nachstehenden Bilder haben wir im September 2019 kurz vor unserem Abflug nach Deutschland gemacht. Denn sobald die Dunkelheit hereinbricht, bietet der Wasserfall ein ein tolles Farbenspiel.

 

Am Abend haben wir uns die neue Lightshow bei den SuperTrees im Gardens by the Bay angeschaut. Es ist schon erstaunlich, wie man publikumswirksam darstellen kann, wozu diese Supertrees fähig sind.

Sie "wachsen" wie gigantische Pilze von einem anderen Stern aus diesem Großstadtdschungel von Singapur. Die knallbunte Beleuchtung bei Nacht verstärkt diesen Eindruck der 25 bis 50 Meter hohen bewachsenen Stahlgerüste nur noch. Denn bei den diversen Lightshows (2 x am Abend) erstrahlen die seltenen Pflanzenarten je nach Show-Thema in pulsierenden Farbspielen. Solarpanels liefern den nötigen Strom für Licht und Aufzucht. Das Parkgelände erstreckt sich über 101 Hektar auf künstlich aufgeschüttetem Land quasi mitten in der Stadt. Mit diesem gigantischen Projekt möchte die Regierung des Stadtstaates in Südostasien die "Gartenstadt" in eine "Stadt im Garten" verwandeln. Und gemessen an dem positiven Zuspruch gelingt ihnen das auch.

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