· 

Tag 2+3, Porto

 

Porto in knapp 3 Tagen zu entdecken bedeutet, einiges an Strecke zurückzulegen. Es gibt einige Möglichkeiten dies zu tun. Entweder benutzt man diverse Transportmöglichkeiten, oder man geht wie wir per pedes auf Entdeckungstour. Wohl wissend, dass die Strecken in einem ständigen bergauf/-ab ganz schön herausfordernd sind. Aber wir wollen ja die "angefressenen" Pfunde vom Schiff wieder abarbeiten.

 

Damit wir für größere Distanzen etwas mobiler sind, haben wir uns gestern noch Tageskarten für Metro und Busse besorgt. Damit können wir nun den ganzen Tag kreuz und quer durch Porto und die nähere Umgebung fahren. Das haben wir heute morgen auch gleich genutzt und sind in den nördlichen Bereich der Stadt gefahren. Ein Wort noch zur Metro: Außer in Singapur haben wir ein derartig sauberes Metrosystem noch nie gesehen. Egal ob Züge oder die Metrostationen, alles picobello sauber. Ein- und Ausstieg gehen trotz großer Menschenmengen an einem Samstagmorgen ohne Problem vonstatten. Fragt man sich warum das hier geht, bei uns aber nicht??

 

Lottchen hatte uns für heute wieder eine schöne Tour ausgearbeitet. Mit der Metro ging es heute morgen zunächst in das nördliche Viertel Trindade. Von dort per pedes unter "Abarbeitung" der Sehenswürdigkeiten zurück bis zum Bahnhof Sao Bento. Dann mit der Metro über die Brücke "Ponte Luiz I" auf die andere Seite des Flusses zu den berühmten Portweinkellereien.

Als wir in Trindade aus dem Untergrund auftauchten, zeigte Porto gleich mal seine zwei Gesichter, über die man hier immer wieder mal "stolpert". Auf der einen Seite schick und schön, auf der anderen Seite abrissreife Ruinen.

 

Keine 10 Schritte weiter steht man vor der Kirche "Igreja da Trindade". Sowohl von außen als auch von innen sehr sehenswert. Kirchen dieser Art und Schönheit gibt es hier in Porto fast wie Sand am Meer.

 

5 Minuten Fußmarsch entfernt erreicht man das Rathaus "Pacos do Concelho". Sein charakteristisches Merkmal ist der 70 Meter hohe Turm, der das Stadtzentrum überragt. Das Gebäude befindet sich in der repräsentativen Avenida dos Aliados. Bemerkenswert ist die dekorative Granitfassade, die mit verschiedenen Skulpturen verziert ist. Sie repräsentieren verschiedene Aktivitäten, die schon immer mit Porto in Verbindung gebracht wurden, wie Weinbau, Industrie oder Schifffahrt. 

Dieser Platz ist ein absoluter Tourismus-Hotspot und entsprechend viele Menschen versuchen, ein Foto vor dem großen blauen Schriftzug PORTO zu bekommen. Ich habe mich auch mal kurz dazwischen geschummelt!!

 

Nächstes Ziel war das Café Majestic. Ein Café aus der Spätzeit der Belle Époque, das seit 1983 unter Denkmalschutz steht. Mit seinen reich verzierten Details, den Kronleuchtern und dem Jugendstil-Spiegelsaal, in dem gelegentlich ein Pianist spielt, zählt es heute zu den touristischen Attraktionen der Stadt.

Will man einen Blick in das Innere erhaschen oder gar ein Foto machen, muss man sich durch die Schlange derer kämpfen, die vor dem Eingang warten, um vielleicht einen Tisch zu bekommen. Wir waren erfolgreich!!!

 

Unser Marsch führte uns weiter in Richtung Norden zum Universitätsviertel. Entlang des Weges bekommt man einen Eindruck von einer Stadt, die zu den touristischen Hotspots in Europa zählt. Wir haben versucht, so gut es geht diesem Trubel auszuweichen. Aber an einem Samstagmorgen in Porto ist das ein fast unmögliches Unterfangen.

 

Am Nachmittag haben wir uns auf die andere Seite des Douro begeben. Hier sind alle namhaften  Portweinkellereien wie an einer Perlenkette aufgereiht. Jede bietet entsprechende Touren durch ihre Weinkeller, mit und ohne Weinverkostung, an. Da fällt es echt schwer, sich zu entscheiden. Aber ein sogenanntes "Wine Tasting" gehört einfach zu einem Besuch in Porto. Für den Samstag waren die meisten Touren schon ausgebucht, so dass wir diese "Attraktion" zwangsläufig auf den Sonntag verschoben haben.

 

Eine weitere Attraktion ist ein Shop, in dem man Sardinenbüchsen kaufen kann. Nun sind diese eigentlich nichts Besonderes, aber dieser Shop ist aufgemacht wie ein Disney-Candyshop und man findet Sardinenbüchsen, die bis auf das Jahr 1916 (!!) zurück gehen. Dann kostet eine Dose aber auch gleich 50 - 60 Euro. Selbst für die aus diesem Jahr werden zwischen 5 - 10 Euro verlangt. Die spinnen, die Portugiesen.....!!!!

 

So langsam kam dann der Hunger. Ähnlich wie beim Portwein ist auch hier die Auswahl fast unendlich. Wir sind dann die Uferpromenade einmal auf und ab gegangen und haben die diversen Angebote studiert. Irgendwie sahen sie aber alle gleich aus. Ausnahme waren die Menü's von italienischen Restaurants, aber eigentlich wollten wir schon portugiesisch essen. Eine ehemalige Markthalle wäre wahrscheinlich eine gute Wahl gewesen. Sie erinnerte uns direkt an die populären und von uns geliebten Hawker-Center in Singapur. Es war nur leider unmöglich, einen Platz zu bekommen. So sind wir schlußendlich in einem der vielen Restaurants gelandet und haben ein Thunfisch-Paté als Vorspeise und als Hauptgang mit Käse überbackenen Dorsch mit Gemüsewürfel  (angeblich ein Standardgericht in Portugal) gegessen. Es war lecker, hat uns aber nicht wirklich vom Stuhl gerissen. 

 

Nach einer kurzen Pause im Hotel sind wir nochmal mit der Metro in die Stadtmitte gefahren, um ein paar Nachtaufnahmen zu machen. Das Unterfangen haben wir aber sehr schnell abgebrochen, denn es begann in Strömen zu regnen.

Am nächsten Morgen sah die Wetterwelt auch nicht viel besser aus. Es war ein ständiger Wechsel zwischen ziemlich grau und ab und zu ein paar Sonnenstrahlen. Wobei das ziemlich grau deutlich die Oberhand behielt.

 

Wir hatten uns aus einer App einen schönen Spaziergang mit dem Titel "Romantic Porto, discover the Gardens and Parks", ausgesucht. Der Beschreibung nach war nur ein kurzes Stück Treppen zu überwinden, ansonsten würde der Weg über eine eher flache Strecke führen. Stellte sich heraus, dass die Portugiesen eine etwas seltsame Definition von "flache Strecke" haben. Denn es war eine ganz schöne Kletterei. Aber eine schöne!!!!

Unsere Tour startete am Douro-Ufer und führte zunächst ein Stück aus dem Zentrum heraus. Irgendwie ein abenteuerliches Unterfangen, denn die alte Straßenbahn, Fahrradfahrer,  E-Scooter und Fußgänger teilen sich den Teil der Straße. Ein Rückspiegel am Kopf wäre da hilfreich gewesen. Irgendwann zweigte der Weg ab und wir haben uns den alten Kopfsteinpflasterweg  “Entre Quintas” (zwischen Farmen) hochgekämpft. Von den Farmen war allerdings nicht mehr viel übrig. Allerdings war der Blick über Porto sehr schön.

Kurze Zeit später erreichten wir die 8 ha großen Crystal Palace Gardens. Mittendrin ein Kuppelbau, der heuten als Sport- und Konzert-Arena dient. Innerhalb des Geländes gibt es verschieden Gartenbereiche wie den Four Seasons Garden, das Roseiral (Rose Garden) oder den Sentimentos (Fellings) Garden. Überall in den Gärten lief irgendwelches “Geflügel” durch die Gegend. Im Rosengarten haben zwei Hennen ihre frisch geschlüpften Küken “ausgeführt”. Diese kleinen Wollknäuel sind wirklich zu süß. 

Für den späteren Nachmittag hatten wir unsere Führung durch die Weinkellerei Calem gebucht. Diese beinhaltete auch eine Probe von 3 unterschiedlichen Portweinen. Da wir seit dem Frühstück nichts mehr im Magen hatten, haben wir uns für ein frühes Abendessen entschieden. Schließlich wollten wir bei der Weinprobe nicht gleich nach dem ersten Schluck das "Singen" anfangen. Leider blieb auch heute ein Besuch in der Markthalle erfolglos. Wir sind dann bei einem Italiener gelandet und es war sehr lecker.

Die Führung war äußerst interessant. Jetzt wissen wir eine Menge mehr über Anbau, Sorten, Lagerung, Qualität, Weinlese und Keltern von Portwein. Aber, grau ist alle Theorie, und so folgte dann der "praktische" Teil, die Weinprobe. Diese kann man in der Version Klassik, Premium, oder in einer Mischung von Beiden (5 verschiedene Sorten!!) mit der Führung buchen. Wir haben uns für Premium entschieden, denn 3 verschiedene Sorten erschienen uns ausreichend. Wir wollten ja schließlich auch noch sicheren Schrittes zum Hotel zurückkommen.   

 

Heute spielte auch das Wetter mit und wir haben die Chance für einige Nachtaufnahmen genutzt. Außerdem tat nach der Weinprobe ein Spaziergang an der frischen Luft ganz gut.

 

Am Montagmorgen hieß es dann Kofferpacken. Um 12:30 kam das Taxi zum Flughafen, das uns eine halben Stunde später vor dem Abflugterminal absetzte. 

Diesmal sind wir mit Iberia über Madrid geflogen. Es wurde dann noch einmal ein wenig nervenaufreibend, denn unser Flug nach Madrid startete anstatt um 16:35 Uhr mit 40 Minuten Verspätung erst um 17:15 Uhr. Wir hatten in Madrid aber planmäßig schon nur 50 Minuten zum Umsteigen. Somit wurde es also richtig knapp. Zum Glück war das Gate von unserem Anschlussflug quasi gleich nebenan, so dass wir es gerade so geschafft haben. Das Boarding hatte bereits begonnen. Stellte sich die spannende Frage: "Würde unser Gepäck den Anschluss bei der knappen Zeit auch schaffen??"

In HH dann die große Erleichterung, die Koffer hatten es nicht nur geschafft, sie kamen auch fast als erste auf's Gepäckband. Glück gehabt!!

 

So Ihr Lieben, das war's für dieses Reisejahr (Stand heute!!). Wir fahren zwar am 21.10. noch für eine Woche nach Südtirol in's Wellnessparadies Sonnbichl. Aber von dort haben wir ja erst im Frühjahr berichtet. Und es wird sich nicht so wahnsinnig viel verändert haben im Laufe der letzten Monate.

 

Wir wünsche Euch allen eine schöne Advents- und Weihnachtszeit, einen guten Rutsch in ein gesundes und erfolgreiches 2023. Die Planungen für 2023 laufen bei uns schon auf vollen Touren. Und wenn die Weltpolitik es zuläßt, werden wir Euch auch im nächsten Jahr wieder "mitnehmen". Bis dahin, Alles Gute und BLEIBT GESUND!!!

 

Eure "Weltenbummler"

       🏠         

Kommentar schreiben

Kommentare: 0