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Tag 5, La Rochelle

Bisher kannten wir La Rochelle nur aus dem Film “Das Boot”. Nun hatten wir die Chance, uns die Stadt selber anzuschauen. Angelegt haben wir in La Pallice, dem Industriehafen von La Rochelle. Kein besonders schöner Anblick, wie die meisten Container/Industriehäfen dieser Welt.

 

Bis in das Zentrum von La Rochelle sind es von dort ca.7km, aber Hapag Lloyd hatte einen kostenlosen Shuttle-Dienst organisiert. Dieser brachte uns direkt in das “pralle” Leben von La Rochelle. Das spielt sich primär rund um den alten Hafen  - Vieux Port - und die angrenzende Altstadt ab. Das Hafenbecken ist von weitläufigen Uferstraßen eingefaßt, die mit Restaurants, Bistro’s und Café’s regelrecht gespickt sind. Da ist kaum ein Meter Platz dazwischen. Das einzige was fehlte war das Wasser. Der Atlantik hat hier ein Tidenhub von 8 -10 Metern und es war Ebbe. 

Der Shuttlebus hat uns direkt zwischen Hafen und Strand abgesetzt. Auf der Uferpromenade war schon reichlich Betrieb, am Strand fanden sich aber lediglich ein paar Frühsportler, die ihre Übungen im Sand absolvierten. Zum Schwimmen war es trotz Sonnenscheins offensichtlich noch zu kühl.

 

Versehen mit einem Stadtplan sind wir dann zunächst entlang der Stadtmauer Richtung Innenstadt losmarschiert. Man passiert zunächst den 70m hohen Tour de la Lanterne (früher mal ein Leuchtturm). Am Ende der Stadtmauer erreicht man zwei der Wahrzeichen der Stadt, die Stadttürme Saint Nicolas und den Tour de la Chaine (Kettenturm).  Von dort eröffnet sich der Blick auf das Hafenbecken, welches bei Ebbe irgendwie seltsam aussieht.

Den Eingang zur Altstadt von der Hafenseite bildet der Uhrenturm mit Tordurchlass (Porte de la Grosse Horloge). Sie besitzt einen regelmäßigen Grundriss mit rechtwinklig zueinander verlaufenden Straßen. Dadurch ist es sehr einfach, sich zurecht zu finden. Viele überdachte Arkaden und Passagen bieten flanierenden Passanten Schutz bei jedem Wetter. Sie sind allerdings auch häufig die Unterkunft von Obdachlosen, die in Haus- und Geschäftseingängen ihre “Zelte” aufschlagen, die Passanten anbetteln und in Ermangelung von Toiletten ihr “Geschäft” oftmals gleich dort verrichten. Was das für den Geruchsinn bedeutet müssen wir wohl nicht näher erläutern.

Dem Stadtplan folgend sind wir dann kreuz und quer durch die Altstadt gestreift. Vorbei an der gut besuchten Markthalle, die auch als sozialer Treffpunkt dient. An vielen Plätzen in der Altstadt waren rosa Regenschirme aufgespannt. Das ganze ist offensichtlich von Frauen-Organisationen gegen Krebs initiiert und weist auf einen Marsch gegen Krebs am 22. Oktober hin.

 

Zum Mittag machte der Shuttledienst für 1,5 h Pause, so daß wir zunächst wieder zurück zum Schiff gefahren sind. Nach dem Kreuz und Quer durch die Straßen haben wir uns auch eine kleine Pause verdient!! Im Außenbereich des Lido-Restaurants haben wir noch einen schönen Tisch bekommen und uns für den 2. Durchgang am Nachmittag gestärkt.

 

Nach der kleinen Ruhephase am Schiff haben wir am Nachmittag unsere Erkundung von La Rochelle fortgesetzt. Es war ziemlich voll in der Stadt, denn die Einheimischen nutzen einen solchen wunderschönen Spätsommertag nochmal für einen ausgedehnten Spaziergang. Solche Tage sind in diesen Gefilden um diese Jahreszeit sehr rar.

Wir haben noch der Promenade auf der anderen Seite des Hafenbeckens einen Besuch abgestattet und sind noch mal ein wenig durch die kleinen Gassen der Altstadt gelaufen. Jetzt waren auch alle Geschäfte geöffnet. Besonderen Zuspruch fanden bei diesem Wetter natürlich die Eisdielen. Um 17:00 Uhr sind wir dann mit dem letzten Shuttle zurück zum Schiff.

 

Beim Auslaufen konnten wir auch noch einen entfernten Blick auf die Bunkeranlagen werfen, die von der deutschen Kriegsmarine im 2. Weltkrieg benutzt wurden und die im Film “Das Boot” eine wichtige Rolle spielten.

 

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Über Nacht fahren wir weiter zu unserem nächsten Ziel Bilbao. Dort sollen wir morgen früh gegen 9:30 Uhr anlegen. Der Kapitän hat offensichtlich einen guten Draht zum Wettergott, denn er hat uns eine ruhige Biscaya versprochen ohne Wind und Wellen.

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Helli und werner (Mittwoch, 12 Oktober 2022 19:24)

    Ja ,La Rochelle!Läuftl ja gerade wieder im Fernsehen ,,Das Boot,,Oh ja das Wasser fehlt,ist ja ein gewaltiger Tidenhub.Mr fehlt in dem Ort ,etwas Farbe,sieht alles so trist aus!Wenig Pflanzen und kaum Farbe an den Häusern.kann aber täuschen.Hoffe Ihr hattet Glück mit dem Wetter in der Nacht?Biscaya nicht ohne!!!

  • #2

    Susi & Hajo (Samstag, 15 Oktober 2022 19:48)

    La Rochelle habe ich mir ganz anders vorgestellt : Nicht so großstädtisch und viel idyllischer … gefällt mir nicht so richtig !
    Die pinkfarbenen Schirme sind da ein willkommener Farbklecks !