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Tag 8, Hornsund / auf See Richtung Tromsø

 

Über Nacht ist die HANSEATIC spirit zügig nach Südosten "gedampft" - auf das Sørkapp = Südkap von Spitzbergen zu, der Hauptinsel des Svalbard-Archipels. Von dort aus ging es an der Küste Spitzbergens entlang nach Nordwesten. Gegen 06.00 Uhr haben wir die Mündung des Hornsundes erreicht.

Unsere morgendliche Anlandung ist eigentlich für die Bucht Gåshamna an der Südküste des Hornsundes geplant. Hier ist der Wind aber immer noch sehr stark und eine Anlandung wäre kaum möglich. Tiefer im Sund gibt es mehrere windgeschützte Buchten und so gleiten wir tiefer in den Hornsund hinein. Den Platz für eine gefahrlose und doch spektakuläre Anlandung findet der Kapitän in einem Nebenarm der Burgerbukta = Burgerbucht. Hier fließt der große Mühlbachergletscher mit zwei Nebengletschern ins Meer. Ein spektakulärer Anblick.

 

 

Die Spirit stoppt in der Bucht und driftet dann. Ankern ist wegen des auf dem Meer treibenden Eises nicht möglich. Die ersten Zodiacs  - Scout-, Bärenwächter- und Expertenboot - fahren raus zur Vorbereitung des Anlandeplatzes.  Gegen 9:00 Uhr ist es dann soweit. Alles ist gesichert, der Anlandeplatz eingerichtet und die Passagiere können kommen. 

Ein letztes Mal für diese Reise legen wir auf dem Bett unsere Exkursions-Klamotten bereit, um nach dem Aufruf unserer Farbgruppe hurtig zum Side Gate auf Deck 3 zur Ausbootung zu kommen.

Die letzte Zodiac-Ausbootung!! Bei dem Gedanken kommt ein wenig Wehmut auf.

 

Die Anlandestelle befindet sich auf Moränenmaterial des Gletschers, das auf einem Felssockel aufliegt. Das Moränenmaterial sieht aus wie ein riesiger Kieshaufen mit einigen großen Felsbrocken. Doch es gibt tückische weiche Stellen im Untergrund. Am besten man orientiert sich beim hin- und herlaufen an den vom Expertenteam aufgestellten roten Fahnen. Ansonsten droht die Gefahr knietief im Morast einzusinken. Um uns herum nichts als Eis, Eis und nochmal Eis, einfach toll!!!

Zum wiederholten Mal haben sich der Kapitän mit seinem Brückenteam sowie das Scout- und Experten Team ein großes Lob verdient.

Was für ein schöner und interessanter kleiner Platz - und was für eine gelungene letzte Anlandung auf Svalbard!

 

Gegen 12.00 Uhr sind wieder alle zurück an Bord, und das Schiff setzt sich in Bewegung. Auf dem Weg zum Ausgang des Hornsundes sehen wir auf beiden Seiten noch verschiedene Gletscher und wir saugen die Eindrücke noch einmal regelrecht auf.

 

Bald "biegen wir links ab", fahren entlang der Westküste von Spitzbergen nach Süden und dann kommt bis zur Einfahrt in die Fjord- und Schärenwelt von Tromsø nur noch Wasser. Bis zu unserem Ziel Tromsø, Norwegens "Tor zum Eismeer", haben wir von hier aus noch rund 450 Seemeilen vor dem Bug.

Auf Wiedersehen Spitzbergen und Arktis. Du hast uns schwer beeindruckt!!!

 

Kurz nach 15.00 Uhr meldet sich Kapitän Axel Engeldrum über die Bordlautsprecher: Von der Brücke aus sind rund 50 Buckelwale gesichtet worden, und es wird beigedreht, damit wir Gelegenheit zur besseren Beobachtung der Wale haben.

Kurz vor Schluß nochmal ein Knaller-Highlight, oder wie Expeditionsleiterin Heike sagen würde: "Ein echtes Sahneschnittchen". Wir sagen: "Das Tüpfelchen auf dem i!!

Tatsächlich sind die rund 15 m langen und 40 t schweren Wale beim Fressen. Die großen Meeressäuger tauchen immer wieder ab, bleiben einige Minuten unter Wasser, um zu fressen, kommen hoch, um durchzuatmen (manchmal direkt vor dem Bug der Spirit) und verschwinden wieder in die Tiefe. Beim Abtauchen können wir manchmal auch die markant gefärbte Unterseite der Seitenflossen und sogar mal eine Fluke sehen.

Was für ein Schauspiel, das leider nach einer knappen Stunde aus Zeitgründen sein Ende finden musste. Für uns wurde es Zeit, den Weg nach Tromsø fortzusetzen und die Wale schwammen auf ihrem Beutezug leider in die entgegengesetzte Richtung.

 

Zurück auf der Kabine musste ich erst einmal meine "eingefrorenen" Finger wieder aufwärmen, denn ich hatte bei dem hastigen Aufbruch zur Walbeobachtung an Deck meine Handschuh vergessen. 

 

Nach dem Abendessen hält der Tag noch ein nettes Event im HanseAtrium bereit. Das Expeditionsteam und Kapitän Axel Engeldrum und seine Besatzung sagen "Farewell!". Der Kapitän lässt unsere Reise noch einmal Revue passieren und bekommt von den Passagieren immer wieder großen Applaus. Die Souvenir-Seekarte der Reise, die von 2 Besatzungsmitgliedern künstlerisch gestaltet worden ist, wurde verlost. 

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