HL-Cruises hatte einen Sonderflug organisiert, der um 10:55 Uhr starten sollte. Die Info vom Airport in Hannover war, dass wir MINDESTENS 3h vor Abflug dort sein sollten. Leider gibt es aus Schwerin keinen frühen Zug, mit dem wir rechtzeitig am Flughafen gewesen wären.
Aber wir haben ja unsere zwei "Goldstücke" in Trappenkamp, die uns spontan anboten, einen Tag vorher zu ihnen zukommen, den Urlaub gebührend einzuläuten und uns am nächsten Morgen nach Hannover zum Airport zu fahren. So haben wir noch einen schönen und leckeren Abend zusammen verbracht. Es geht halt nichts über gute Freunde!!!!!!
Um das prognostizierte Chaos am Flughafen in Hannover zu umgehen, sind wir bereits sehr früh (05:00 Uhr) aus Trappenkamp gestartet. Die Fahrt verlief ohne Störung und so standen wir bereits um kurz vor 7:00 Uhr vor dem unbesetzten Check-in Schalter von Finnair. Das Glück blieb uns weiter hold, denn wir haben für den 4h Flug auch noch Plätze am Notausgang ergattert. So kann es weiter gehen!!!
Aus allen Himmelsrichtungen kommen die Passagiere am Flughafen in Hannover angereist, um an Bord des Airbus A320 der FINNAIR zu gehen, der uns nach Longyearbyen, Svalbards "Hauptstadt", bringen soll.
Kurz nach dem Start kam die große Überraschung. Die Purserin machte die folgenden Durchsage: “ Sehr geehrte Damen und Herren, wir hoffen Sie fühlen sich wohl an Bord. Wir werden in Kürze ein Mittagessen servieren. Dazu gibt es zum Aperitif Champagner für alle!! Selbstverständlich können wir Ihnen auch Weiss- oder Rotwein sowie Bier, Kaffee, Tee oder alkoholfreie Getränke anbieten. Sollten Sie weitere Wünsche haben, lassen Sie es uns bitte wissen”.
So etwas haben wir auf einem Flug in der Economy Class schon seit Ewigkeiten nicht mehr gehört und erlebt. Da hat sich Hapag Lloyd Cruises wahrlich nicht lumpen lassen. Natürlich haben wir mit einem Gläschen Champagner auf unseren bevorstehenden Traumurlaub angestoßen. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aus sah, das Rindergulasch mit einem Käse-Kartoffel Gratin war sehr lecker. Begleitet wurde das Ganze von einem trockenen französischen Rotwein und belgischen Pralinen als Dessert. Irgendwie witzig war bei all dem allerdings das Besteck aus Holz. Plastik ist bei Finnair offensichtlich verpönt und Metall dürfen sie nicht.
Die Flugbegleiter von Finnair waren ausgesprochen nett, höflich und sehr zuvorkommend. Auch das ist in diesen Tagen auf einem Charter-Flieger, vor allem in der “Holzklasse”, bei weitem nicht mehr selbstverständlich. So kann es gerne weitergehen!!
Der Anflug auf Longyearbyen war aufgrund von Seitenwind etwas wackelig, die Landung verlief aber ohne größere Schwierigkeiten. Die Maschine landet pünktlich um 15.20 Uhr auf dem Flughafen in Longyearbyen - auf einer geografischen Breite von knapp über 78° Nord. Soweit nördlich wird es im Sommer nicht mehr dunkel.
Die Koffer kamen innerhalb von ein paar Minuten auf’s Gepäckband. Man hatte kaum Zeit sich den ausgestopften Eisbären, der über dem Kofferband stand, etwas genauer anzuschauen. Er sah nämlich verdammt echt aus.
Der Transfer vom Flughafen zum Schiff dauerte noch keine 5 Minuten und lässt wirklich nur allererste Eindrücke von Spitsbergen und Longyearbyen gewinnen. Longyearbyen ist mit 2.000 bis 2.500 Einwohnern (im Sommer mehr, im Winter weniger) der Hauptort von Svalbard.
An dieser Stelle eine Anmerkung: Wenn wir von Svalbard reden, meinen wir das gesamte Archipel. Wenn wir von Spitzbergen bzw. Spitsbergen in Norwegisch reden, dann meinen wir die Hauptinsel von Svalbard.
Die Hanseatic spirit liegt an einem Kohleverladepier, weil das Hauptpier von der Mein Schiff 4 von TUI-Cruises besetzt ist. Nicht gerade der schönste Platz, aber immerhin müssen wir nicht tendern. Der Bus hält an der Gangway, und wir erfahren über Mikrofon alles über das weitere Procedere. Der mit den Reisepapieren angekündigte Antigen-Test an Bord fiel weg, was die Dauer des Check-In’s an Bord deutlich reduzierte und ruck-zuck erledigt war.
Wie üblich wurden wir bereits von unserer Kabinen-Stewardess namens Christine mit einem Glas Champagner und leckeren Canapés erwartet. Der Fernseher zeigte einen Willkommensgruss des Kapitäns, und auch die "Stender-Mädels" haben uns einen leckeren Urlaubsgruß auf die Kabine geschickt. Dankeschön Ihr Zwei "verrückten", liebenswerten Menschen. Wir haben den edlen Tropfen sehr genossen.
Der nächste Bus bringt unsere Freunde Birgit und Hartmut mit. Die beiden waren - aus welchen Gründen auch immer - von Hapag Lloyd auf eine spätere Maschine gebucht worden. Wir haben schon mehrfach schöne Urlaube miteinander verbracht und teilen - außer Golf - viele Interessen. Die Freude ist groß, dass wir diese spezielle Reise gemeinsam erleben können.
Um 18:45 Uhr ist quasi Landgangsende und das erste Highlight der Reise steht an, die obligatorische Seenotrettungsübung.
Um 19.00 Uhr meldet sich Kapitän Axel Engeldrum von der Brücke, begrüßt seine Gäste und gibt einige aus seiner Sicht relevante Informationen. Kurze Zeit später heißt es "Leinen los!": Die HANSEATIC spirit verlässt die Pier im Hafen von Longyearbyen; unsere lang erwartete Reise geht endlich los! Wir sind insgesamt 186 Passagiere und 183 Crew an Bord.
Gleichzeitig mit dem Auslaufen trifft man sich auf Deck 8+9 zu einem kurzen Willkommens-Cocktail und stößt auf einen schöne und sichere Reise an. In diesen Gefilden macht das wohl noch mehr Sinn als sonst.
Der Tag war lang und der Appetit ist groß. Bei einem leckeren Dinner im Hanseatic Restaurant lassen wir den Anreisetag gemütlich und genussvoll ausklingen.
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Kristin + Peter (Samstag, 23 Juli 2022 17:18)
Danke, lieber Helmut, für den nachträglichen Hinweis. Die ersten "Appetithappen" sind der Hammer, wir lechzen nach mehr...