Tag 5, Straßburg

 

Heute morgen gegen 4:00 Uhr fand die Nachtruhe eine kurze Unterbrechung. Wir hatten die Rheinschleuse Iffezheim erreicht und mussten uns das Schleusenbecken mit einem holländischen Schubverband teilen. Die Schleusenkammer ist mit 270 Metern Nutzlänge eigentlich zu kurz und mit 24 Metern Breite gerade so breit genug für uns und den Schubverband. Also mussten wir teilweise nebeneinander liegen. Da wurde es im wahrsten Sinne des Wortes "knatscheng", obwohl die Schleuse Iffezheim eine der größten Binnenschleusen Europas ist. Der Höhenunterschied zwischen Ober- und Unterwasser beträgt etwa 12,50 Meter bei Niedrigwasser.  

 

Wir hatten auch heute wieder auf einen organisierten Ausflug verzichtet. Lottchen hat sich mit Hilfe von Google Maps und einem Stadtplan von Straßburg schlau gemacht und damit den Job des Reiseführers "geerbt". Bis in die Stadtmitte waren es knapp 4km, was für uns nun wahrlich kein Problem darstellt. Außerdem war Bewegung in den letzten Tagen sowieso etwas zu kurz gekommen. Nach dem Frühstück sind wir dann munter losgezogen.

Unterwegs haben wir unsere Tischnachbarn Gaby und Frank getroffen und so entstand kurzerhand eine 4-köpfige "Reisegruppe". Unser erstes großes Ziel war natürlich der der Dom. Google Maps sorgte zwar für ein paar kleine Hickups bei der Routenführung, was aber dazu führte, dass wir zunächst ein für Straßburg typisches Wohngebiet und später schon einen sehr schönen Teil der Altstadt kennenlernten.

 

Kurze Zeit später kam der Dom (Cathedral) in Sicht und die erste Fotorunde wurde fällig. 

 

Der Weg bis hierher hatte durstig gemacht. So sind wir zunächst in ein kleines Bistro, welches wir kurz vorher gesehen hatten, eingekehrt. Mal wieder hatten wir das richtige Näschen, denn typischer geht es nicht mehr!!!

 

Nach der Erfrischung haben sich unsere Wege dann wieder getrennt. Inzwischen war die Temperatur auf ca. 25° angestiegen und es wurde rund um den Dom, der übrigens auch Cathedrale Notre Dame genannt wird, richtig voll.

Das hat auch damit zu tun, dass dieser Münsterplatz zu einem der schönsten Marktplätze Europas zählt. Zahlreiche malerische Fachwerkhäuser mit zum Teil vier bis fünf Etagen zieren den Platz.

Eigentlich wollten wir den 142 hohen Turm des Doms besteigen und den weiten Blick über Rhein und das Elsass geniessen. Die gut 30 Meter lange Menschenschlange vor dem klitzekleinen Eingang hat uns schlußendlich davon abgehalten. Wir haben es dann bei einem Rundgang um Kathedrale belassen.

 

Das ganze Zentrum der Stadt wird auch als "Grand Ile" bezeichnet. Es wurde von der UNESCO aufgrund der vielfältigen Architektur zum Weltkulturerbe erklärt. Auf unserem weiteren Weg durch die Stadt bekamen wir viele Male den Beweis, dass diese Auszeichnung absolut zurecht besteht.

 

Unser nächstes Ziel war die Oper. Der Weg führte entlang des Quai de Paris zum Place Brogilé, auf dem gerade ein Antiquitätenmarkt stattfand. 

 

Die "Stadtführerin" musste sich kurz orientieren, dann ging es weiter zum Place de la Republique. Ein sehr schön angelegter Park mit großen Grünflächen, eingerahmt von beeindruckenden Bauwerken wie dem Justizgebäude, der Prefecture und der National Bibliothek.

 

Für die Füße gab es noch keine Pause. Es wartete noch der große Stadtpark, die Orangerie. Dieser Park ist ein ideales Erholungsgebiet am Wochenende für gestresste Straßburger. Er bietet Kinderspielplätze, einen kleinen See, an dem man Ruderboote mieten kann, oder man sucht sich auf den weitläufigen Grünflächen mit Baumbestand ein schattiges Plätzchen für's Picknick. Der Park hielt aber noch eine sehr nette Überraschung bereit.

Entlang des Boulevard de l'Orangerie stehen auf einer Straßenseite sehr schöne Platanen. Jede einzelne davon ist "Sommerresidenz" und Brutstätte für Weißstörche.  In fast allen Nestern saßen mindestens 2 Küken. Um den Hunger dieser "Vielfraße" zu stillen, sind beide Altvögel permanent unterwegs auf Futtersuche. Dabei zaubern sie eine regelrechte Flugshow an den Himmel.

Außerdem kam auch noch Spiderman zu Besuch!!!!   

 

Leider war dieser schöne Tag in Straßburg gegen 19:00 Uhr zu Ende und wir haben abgelegt in Richtung Mannheim.

Kurz nach der Abfahrt kam direkt eine Schleuse und wir konnten uns wiedermal von den Steuerkünsten zweier Kapitäne überzeugen. Auch hier mussten 2 Schiffe gleichzeitig in die Schleusenkammer und es war wieder "knatscheng".

 

Morgen früh erreichen wir zunächst Mannheim. Am Mittag geht es dann weiter in die Nibelungenstadt Worms. Bis dahin!!

 

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