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Tag 5, Stora Dyrön / Marstrand

 

Beim Blick auf Meer und Himmel kam sofort große Hoffnung auf. Kapitän Ulf Wolter hatte für die Inspiration mittlerweile einen relativ windgeschützten Ankerplatz ausfindig gemacht und ein Scout-Boot rausgeschickt, um die Möglichkeit der Anlandung mit den Zodiacs auf Stora Dyrön zu erkunden. Das Scout-Team kam mit positiven Nachrichten zurück und kurz nach dem Frühstück saßen wir im "Gummiboot" auf dem Weg zum Anlandeplatz.

Stora Dyrön ist eine kleine Insel in den west-schwedischen Schären und gilt als echtes Naturkleinod. Sie bietet viele Möglichkeiten für Wanderungen in der herrlichen Landschaft inklusive eines  4,5 km langen Inselrundwegs. Der führt allerdings über Stock und Stein. Es geht ständig auf und ab. Die Insel ist autofrei und wird von etwa 270 Menschen sowie 50 - 60 wilden Mufflon-Schafen - von denen wir natürlich keines gesehen haben - bewohnt. Diese Wanderung hat uns einiges abverlangt. Sie hat uns aber auch an den diversen Aussichtspunkten traumhaft schöne Ausblicke auf diese wundervolle Schärenlandschaft beschert.

 

Am Nachmittag ging es weiter zu der kleinen Schäreninsel Marstrand. Das Wetter hatte sich mit 19° Lufttemperatur und überwiegend sonnigen Abschnitten stabilisiert. So konnte gefahrlos ein Tender-Shuttle von der Inspiration zum Hafen der Insel eingesetzt werden. Es gab die Wahl zwischen einer geführten, ca. 2-stündigen Wanderung oder individuellem Landgang. Nach der “Tortur” am Vormittag haben wir uns für den individuellen Landgang entschieden. 

Alles überragende Attraktion der Insel ist die Festung Carlsten. Die wollten wir uns natürlich auch unbedingt anschauen, womit wir wieder bei “über Stock und Stein” und “bergauf/bergab” wären. Auf der Festung konnte man stundenlang herumlaufen, vorbei an Kanonen, Zugbrücken, ehemaligen Gefängniszellen und spektakulären Ausblicken auf die südschwedische Schärenwelt. 

Im Gegensatz zu Stora Dyrön hat Marstrand aber auch so etwas wie ein touristisches Zentrum rund um den schmucken Hafen. Hier finden sich kleine Shops, Restaurants, Cafes und Kneipen, die speziell jetzt am Wochenende gut frequentiert sind. Begibt man sich aber nur 2 -3 Nebenstraßen weg vom Hafen, ist der Trubel vorbei und man spürt sofort das gemütliche und gelassene Flair dieser schönen kleinen Insel.

 

Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass es in der Natur von Expeditions-Kreuzfahrten liegt, je nach Wetter und Reisegebiet das Tagesprogramm zu ändern? Genau das ist es, was diese Art des Reisens so interessant macht!

Kurz nach unserer Rückkehr zum Schiff kam die nächste Planänderung auf unserer Reise. In diesem Fall war es - mal wieder - das Wetter!! Es brachte aber zum Glück nur eine kleine Justierung der Weiterreise. Geplant war, am frühen Sonntagmorgen in den nur 27 Seemeilen entfernten Gullmarsfjord einzufahren und am Vormittag mit den Zodiacs diese spektakuläre Umgebung zu erkunden. Es gab aber für die offene See vor dem Fjord eine sehr schlechte Wettervorhersage für den heutigen Abend mit bis zu 10 Windstärken und Wellengang bis zu 5 Metern. Daraufhin entschied der Kapitän, noch am Abend bis zum Ende in den Fjord einzufahren und dort geschützt vor den Unbillen des Wetters bis zum Morgen vor Anker zu gehen. Diese Änderung hatte aber auch noch in zweiter Linie etwas Gutes, denn die einbrechende Nacht tauchte den Fjord in ein fast schon mystisches Licht.

 

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