· 

Tag 6, Lanzarote

 

Auch für Lanzarote kam leider die Meldung: "Kein individueller Landgang möglich". Also haben wir schweren Herzens den Mietwagen wieder storniert und Ausflüge für heute und morgen gebucht. Der heutige Tag stand unter dem Motto "Landschaftsfahrt zu den Feuerbergen" inklusive einer kleinen Weinprobe.

Das letzte Mal, dass wir in den Feuerbergen waren, liegt gefühlt schon 2 Ewigkeiten zurück. Damals - 1978 oder 79 - konnte man noch mit dem Mietwagen durch die Feuerberge fahren und sich frei bewegen. Heute kann der Parque National de Timanfaya nur noch im Rahmen einer begleiteten Bustour oder geführten Wanderungen bzw. Kamelsafari besucht werden. Wie auch immer, es ist höchste Zeit, die Erinnerung ein wenig aufzufrischen.

Dazu bot die gemütliche Busfahrt durch den Park mit vielen Fotostops reichlich Gelegenheit. Die Straßenführung schwingt kurvenreich durch die diversen Teile des Parks. Der ständige Wechsel zwischen atemberaubenden Panorama-Ausblicken und dem Farbenspiel von Mineralien und Erzen in der erkalteten Lava der zahlreichen Krater und Vulkankegel ist absolut faszinierend.

Und natürlich gab es auch immer noch die Show mit der Fontäne aus Wasserdampf und dem sich selbst entzündenden brennenden Stroh im Erdloch. 

 

Nicht sehr weit entfernt von den Feuerbergen liegt an der Südwestküste der Insel Los Herveridos. Bei entsprechendem Wind und Wellengang bekommt man hier ein Beispiel der Urgewalt des Meeres geboten. Es handelt sich hier um Lavahöhlen und bizarre Felsformationen, die durch das Aufeinandertreffen von glühender Lava des Lavaflusses aus den Feuerbergen und dem Meer entstanden sind. Hier schiebt der Ozean seine mächtigen Wellen bis an die Felsenküste und die weisse Gischt endet in und unter den Felsenhöhlen Los Hervideros im Lavagestein. 

 

Unser letztes Ziel dieses Ausflugs war das Gebiet am Rande des Nationalparks Timanfaya mit Namen "La Geria". Es ist mit ca. 15 km Länge und 5.255 Hektar im geographischen Zentrum von Lanzarote gelegen das größte Weinanbaugebiet der Kanaren. 

Auf dem Weg zur Weinprobe zu den Bodegas Rubicón bekamen wir noch einmal etwas von der Schönheit Lanzarotes zu sehen. Wie zu erwarten war, entpuppte sich das Ganze mehr als eine Verkaufsschau, denn als eine Weinprobe. Doch der Wahrheit sei genüge getan, es gab jeweils einen etwas größeren Fingerhut vom Weißwein, Rotwein und Rosé und dazu leckere Käsesnacks. 

 

Doch Ehre wem Ehre gebührt, wir haben auch etwas über die Besonderheiten des Weinanbaus auf Lanzarote gelernt! 

Angebaut wird überwiegend die Malvasia-Rebe, denn sie ist am besten an das rauhe Klima der Insel angepaßt. Die Voraussetzungen sind ideal in diesem sonst so felsigen Boden. Feine Sandschichten vulkanischen Ursprungs, die bis zu eineinhalb Meter dick liegen, speichern die Nachtfeuchtigkeit, ermöglichen den Weinstöcken ein gutes Wachstum und schützen den Boden vor Austrocknung durch Sonne und Wind.

Die einzelnen Pflanzen können allerdings nur in tieferen Löchern gedeihen, die umgeben sind mit halbrunden Steinmauern aus Lavabrocken, den sogenannten "Zocos". Diese schützen den Weinstock gegen den auf Lanzarote immer herrschenden, stark blasenden Wind und verhindern das Fortwehen der Ascheschichten.

 

Den Rest des Tages haben wir zwangsläufig auf dem Schiff verbracht, was aber durchaus nicht als Nachteil zu sehen ist. So konnten wir uns mental schon mal auf die Zauberei des Küchenchefs vorbereiten. Es gab wieder ein traumhaft leckeres Menü, von dem wir aber leider nur die Vorspeisen und das Dessert auf einem Foto festgehalten haben.

 

       🏠         

Kommentar schreiben

Kommentare: 0