Tag 3, Malmö

Malmö, mit rund 300.000 Einwohnern Schwedens drittgrößte Stadt nach Stockholm und Göteborg. Die Stadt war bei  ihrer Gründung Teil von Dänemark und gehört erst seit 1658 zu Schweden. 

Da sie Neuland für uns ist, haben wir für unseren Stadtrundgang  zwei erfahrene und kompetente Tourguides "engagiert". 

Christine und Jacky waren bereits auf ihrer letzten Reise hier und haben uns Malmö in einem sehr schönen Rundgang durch die Altstadt Gamla Staden etwas näher gebracht. Zwar hat der Wettergott  ein wenig herum gezickt, aber es war trotzdem sehr informativ und unterhaltsam.

 

Ruhig war es in der Stadt an diesem Sonntagmorgen. Kaum Verkehr und das graue Wetter trug vermutlich auch dazu bei, dass zu dieser Zeit nur wenig Menschen unterwegs waren. Für Hobbyfotografen eigentlich Idealbedingungen, wenn denn bloß die Sonne..... Aber lassen wir das!!! Trotz des trüben Wetters hat uns die Stadt sehr gut gefallen. 

 

Von unserem Liegeplatz bis ins Zentrum waren es nur 1 km. Verlaufen ist eher schwierig, denn der Weg dorthin ist mit großen, unübersehbaren blauen Punkten markiert. Dieser führte zunächst durch das Hafengelände zum "Inneren Leuchtturm". Was sofort auffällt, ist die ständige Mischung von großen modernen Gebäuden mit altehrwürdigen Ziegelfassaden früherer Jahre wie zum Beispiel das alte Postgebäude. 

Was Corona-Restriktionen betrifft, geht man in Schweden einen etwas anderen Weg als im Rest der EU. Das wurde deutlich, als wir in den Malmö Saluhall hineingeschaut haben. Der Malmö Saluhall ist ein ehemaliger Güterbahnhof, der nach seiner Stilllegung zu einem "Fresstempel" umgebaut wurde. Außer einem kreativen Hinweis zum Abstandhalten stand Schutz vor Corona nicht wirklich auf der Tagesordnung.

 

Von der Saluhall führte der Weg vorbei am "Hohen Gericht" zum Schlossgarten. Büsche und Bäume präsentierten sich in wunderschönen herbstlichen Farben (Indian Summer at its best!!!). Wenn doch bloß die Sonne....aber das hatten wir schon!!

 

Ein wirklicher Blickfang ist die historische Kappenwindmühle Slottsmöllan (Schloßmühle). Sie wurde  1851 errichtet und bis 1940 mit Wind betrieben. Seit dem ist sie ein Museum. Heute  wird der Platz rund um die Mühle in den Sommermonate sehr häufig für Open-Air Konzerte und andere Veranstaltungen genutzt. Für uns war sie heute Schutz vor einem heftigen Regenschauer, der zum Glück nicht sehr lange anhielt. 

 

Vom Park aus hat man auch einen guten Blick auf eine moderne Attraktion Malmö's, den "Turning Torso", der sich im etwas entfernt liegenden Stadtviertel Västra Hamnen (Westhafen) befindet.  Mit 190,4 m und 25 Stockwerken ist er zur Zeit noch der höchste Wolkenkratzer Skandinaviens. Der Turning Torso ist ein Wohnhaus und wurde von Santiago Calatrava entworfen. Über die ganze Höhe  verdreht er sich um 90 Grad um seine eigene Achse. Da die Zeit keinen Besuch des Westhafens erlaubte, habe ich zur Veranschaulichung der Bauweise zwei frei verfügbare Bild von der Imagebank/sweden.se aus dem Internet gezogen.

 

Weiter gings durch den Kungsparken (Königspark). Er ist eine 34 Hektar große Grünfläche und Malmös ältester Park Man sagt, er ist so etwas wie Malmös grüne Lunge und  Antwort auf den Central Park in New York. Beeindruckend sind die hier ansässigen "hochnäsige Geisterbäume". Uns haben sie aber geflissentlich ignoriert😉

 

Der Spaziergang führte uns anschließend weiter durch den Kungsparken über den "Alten Friedhof" und den  Gustav-Adolf-Platz in Richtung Innenstadt. Ein netter Gimmick auf dem Weg dorthin sind die Shoes on Davidshallbron (Schuhe auf der Davidshallbrücke). Auf dieser Brücke sind beidseitig bronzene Schuhpaare von berühmten Persönlichkeiten angebracht.

 

Mittlerweile hatten die Geschäfte in der Innenstadt geöffnet und es waren deutlich mehr Menschen auf den Straßen. Für uns die Veranlassung, unseren Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Das sorgte zwar für den einen oder anderen irritierten Blick, aber wir haben uns einfach wohler und sicherer gefühlt dabei.

 

Nach einem kurzen erfolgreichen Shoppingstop gings dann weiter zum romantischen kleinen, mit Natursteinen gepflasterten Marktplatz Lilla Torg.  Viele historische und wunderschöne Fachwerkhäuser mit zahlreichen Cafés, Restaurants und Pubs umsäumen dieses Kleinod von einem Platz. Im Sommer  ist hier vermutlich der Teufel los, heute war es relativ ruhig. Und so haben auch wir ein nettes Plätzchen mit Ausblick gefunden.

 

Nächster Programmpunkt war ein Treffen mit Barkeeper Jan in seinem Malmöer Lieblingslokal zu einer kleinen Weinprobe. Für Lottchen und mich die Gelegenheit, Jan auch einmal ohne Gesichtsmaske zu sehen. Und jetzt beginnt das Dilemma. Wir haben zwar einige Bilder gemacht, aber die meisten sind unscharf geworden ( Muß wohl am Wein gelegen haben😂). Ich habe trotzdem eins ausgesucht und entschuldige mich jetzt schon dafür bei den Protagonisten😪😪. Der Wein war übrigens sehr sehr lecker!!! Ein Sauvignon Blanc aus Marlborough, Neuseeland. Steht schon auf unserer Bestellliste!!

 

Nur ein paar Schritte vom Lilla Torg entfernt liegt der Stortorget, der älteste und größte Platz in Malmö. Er ist umgeben von gut erhaltener Architektur aus dem 16. Jahrhundert und hätte es wahrlich verdient, wenn wir ihm etwas mehr Aufmerksamkeit geschenkt hätten. Dummerweise begann der Wettergott aber seine schlechte Laune zu pflegen und es begann regelrecht Bindfäden zu regnen. So haben wir uns hurtig auf den Weg zum Schiff gemacht. 

 

Pünktlich um 18:00 Uhr sind wir dann mit Ziel Göteborg ausgelaufen und es hieß  "Auf Wiedersehen" Malmö. Zwischenzeitlich hatte es auch aufgehört zu regnen und man konnte vom Achterdeck der Sansibar noch einen wunderschönen Blick auf die beleuchtete Skyline von Malmö geniessen.

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Kommentare: 2
  • #1

    Regina und Wolfgang (Dienstag, 03 November 2020 14:08)

    Hallo Ihr Lieben,
    schöne Bilder, gutes Essen und Trinken. Man sieht dass es Euch gut gefallen hat. Es könnt später noch näheres berichten.

    Viel Spass noch
    Wolfgang und Regina

    Wolfgang und Regin

  • #2

    Kristin + Peter (Dienstag, 03 November 2020 18:23)

    Nachträgliches Hallo an Euch beide!

    Danke für die wunderbare Stadtführung durch Malmö. Obwohl der Wettergott launisch war, habt Ihr recht stimmungsvolle Momente eingefangen. Malmö ist also ein lohnendes Ziel.
    Tja, Schweden und sein Sonderweg. Man weiß nicht, was man davon halten soll. Vermutlich würde ich mich dort auch mit Maske schützen wollen.

    Zum Schiff: Es ist - anders als meine Vorstellung - so gar nicht "gediegen", sondern modern und schön, aber eben hübsch klein. Könnte es also sein, dass Ihr so Gefallen gefunden habt, dass Ihr zukünftig die Reederei wechselt?

    Wir sind gespannt - auch auf den nächsten Stopp. Tschüß!