Seetag 5+6, Helsinki & Rückfahrt

"Heute erwartet Sie der 5. Seetag mit einer wunderschönen Panoramafahrt von 8:00 - 13:00 Uhr".  So stand es im Tagesprogramm. 

 

Im Vergleich zu Stockholm und Turku war das Wort Panoramafahrt allerdings eine sehr hoch gegriffene Bezeichnung.  Anstelle der angekündigten Anfahrt durch die Schären westlich der Stadt wurde Helsinki direkt von Süden von der Ostsee aus angefahren. Außer 2 kleinen Inselchen keine Schären weit und breit!! Das Ganze wirkte wie ein Schnelldurchgang:  8:30 Uhr Lotse aufnehmen, 9:00 - 10:00 Uhr Vorbeifahrt an der Hafeneinfahrt, eine 180° Drehung damit jeder seine Bilder von der"Skyline" Helsinki's bekommt (siehe unten), 10:15 Uhr den Lotsen wieder absetzen, Schiff Richtung Kiel ausrichten und das war's☹️😤.

 

 

 

Viel gibt es vom weiteren Tagesverlauf nicht zu berichten. Der Vormittag war ziemlich bedeckt und draussen blies eine jackentaugliche Brise über die Außendecks.

So haben wir noch ein paar Impressionen von einem fast leeren Schiff gesammelt. 

 

Nach dem Abendessen waren die obligatorischen Runden um Deck 14 fällig. Eine Runde hat immerhin 440m mit zwei Steigungen von 11,8 und 9,4%. Irgendwie muß man der Kalorienaufnahme ja entgegen wirken😂😂. Tanzen geht ja leider nicht, was sich auch an dem völlig leeren Pooldeck zeigt. Hier steppt normalerweise der Bär. Doch da, wo vor der Bühne normalerweise eine große Tanzfläche ist, sind nun Sitzgruppen aufgestellt. 

Hier noch der obligatorische Sonnenuntergang von Mittwochabend.

 

Mittlerweile ist es Donnerstag und der letzte Tag unserer Kreuzfahrt ist angebrochen. Die Sonne hat ihre kurze Auszeit beendet und strahlt wieder von einem wolkenlosen Himmel. Die Ostsee so platt wie ein Bügelbrett.

Wir haben Wetter und Schiff noch einmal ausgiebig genossen. Die Kabinenstewards haben sich mit einem netten Gruß auf dem Bett verabschiedet und auch der letzte Sonnenuntergang ließ sich nicht lumpen!! Genauso wenig wie das "Abschiedsmenü" im Atlantik Mediterran.

 

 

Freitagmorgen gegen 5:00 Uhr war die Einfahrt der Kieler Förde wieder erreicht und mit der aufgehenden Sonne ging es, in sicherer Begleitung der Küstenwache,  langsam weiter Richtung Ostseekai. 

So, was ist nun unser Fazit nach einer 7-Tage-Kreuzfahrt ohne Landgang und unter Corona-Bedingungen.

Es war trotz der Routenänderung eine schöne Reise. Wir zollen der gesamten Besatzung der MS1 unseren allergrößten Respekt. Es ist ihnen gelungen, uns trotz der schwierigen Bedingungen wieder rundum zu verwöhnen. Das ist bei weitem nicht selbstverständlich, denn der zusätzliche Aufwand durch die sehr strengen Hygienemaßnahmen ist immens. Was die Crew unter diesen Umständen leistet, ist einfach bewundernswert.

 

Der 10-Punkte Hygiene Plan von TUI Cruises scheint zu funktionieren. Signifikanter Bestandteil dieses Plans ist das verpflichtende tägliche Temperaturmessen. Es erfolgt kontaktlos und wird mit Angabe der Kabinennummer registriert.

Es fühlt sich aber schon ein wenig seltsam an, wenn man vor dem Buffet-Restaurant höflich aber konsequent aufgefordert wird, sich die Hände zu waschen und anschließend auch noch zu desinfizieren. Ohne dieses Prozedere gibt es keinen Zutritt.

 

Die Speisen werden nach wie vor in Buffetform angeboten, aber an jeder Station steht Personal, welches die gewünschten Speisen auf den Teller füllt und diesen dann abdeckt. Anschließend bringt ein Kellner die Speisen an den selbstgewählten Tisch. Auch für die Getränke gilt "Wir zapfen für Sie!!" .  

In den Bedien-Restaurants hat sich vom Service her kaum etwas verändert. Allerdings gibt es überwiegend Zweiertische, und die normalerweise am Eingang gestellte Frage " Tisch für 2 Personen oder in Gesellschaft?"  entfällt. Selbstverständlich kann man als mehrköpfige Familie oder als befreundete Gruppe zusammen an einem Tisch sitzen. Für uns war das die größte "Einschränkung", denn wir sitzen gerne in Gesellschaft und lieben die Gespräche mit anderen "Weltreisenden". Das fand diesmal leider nicht statt.

 

Auch das Unterhaltungsprogramm ist deutlich geschrumpft. Für alle Veranstaltungen die stattfinden (Lesungen, Comedians, Vorträge von Lektoren oder musikalische Darbietungen.....) muss man sich über die Bord-App registrieren. Durch das Tanzverbot ist natürlich auch in den größeren Bars deutlich weniger los.

 

Was für uns aber eine "schwere" Einschränkung war ist die Tatsache, dass man nirgendwo an der Bar sitzen konnte, weder drinnen noch auf den Außendecks. Die Barstühle waren entweder entfernt oder entsprechend abgedeckt.

 

Kein großes Problem war das Thema Maske (zumindest für uns!!). Im Innenbereich war sie in den Kabinengängen, Aufzügen und Treppenhäusern Pflicht. Im Außenbereich war das nicht gefordert, aber man hat doch sehr viele Leute gesehen, die trotzdem die Maske getragen haben.  

 

Zu guter Letzt, eine Erfahrung die wir aus dieser Reise mitnehmen ist, dass eine 7-Tage Kreuzfahrt ohne Landgang nicht wirklich unser Ding ist.  So sehr wir das Bordleben an Seetagen zwischendurch durchaus mal geniessen können, uns fehlt einfach die  Abwechslung durch die Landgänge in den schönen Destinationen dieser Welt. Und deshalb werden wir eine solche Reise - auch ohne Coronaeinschränkungen - sicher nicht noch einmal machen.

 

Wir hoffen inständig, dass die Einschränkungen durch diesen sch.... Virus bis Januar 2021 wieder aufgehoben sind. Denn dann wollen wir auf genau diesem Schiff 14 Tage durch Mittelamerika schippern.

 

Euch fleissigen Kommentarschreibern sei wieder herzlich gedankt. Ihr seid die Inspiration, diesen Blog zu machen und abends noch ein Stündchen oder zwei in den Tag zu "investieren".

 

Gehabt Euch wohl, bleibt gesund und HOFFENTLICH BIS JANUAR 2021.

Herzliche Grüße und AHOI

Marion und Helmut

  

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Kommentare: 2
  • #1

    Susi & Hajo (Sonntag, 16 August 2020 20:32)

    Hallo Ihr Zwei,
    Euch auch wieder einmal vielen Dank dafür, dass Ihr uns an dieser doch sehr ungewöhnlichen Seereise teilhaben habt lassen und uns mit tollen Fotos begeistert habt. Es ist doch sehr interessant zu sehen, wie das alles so in Corona-Zeiten gehandhabt wird, wie anders das Bordleben doch ist - und dass es eben nur dieses andere Bordleben gibt. Die schönen Orte dieser Welt nur von Deck aus der Ferne zu sehen ist dann doch etwas traurig. Insofern ist Euer Fazit gut nachzuvollziehen...genau damit hatte ich eigentlich auch gerechnet .
    Wir drücken Euch ( und uns ) also alle Daumen für 2021 !
    Liebe Grüße aus dem Rheingau...wir schwitzen übrigens immer noch

  • #2

    Kristin (Dienstag, 18 August 2020 14:09)

    Hallo H&M!

    Da ist mir doch gerade einfallen, in Euren Blog zu gucken (nachdem ich einmal zu früh war) und siehe da - es gibt viel Interessantes zu lesen und zu gucken. DANKE schonmal!

    An nennenswerte Schären vor der Einfahrt nach Helsinki kann ich mich auch nicht erinnern. Ich denke, TUI hat versucht, Euch unter den gegebenen Umständen das Beste zu bieten und in diesem Fall halt ein bissel übertrieben.
    Sehr interessant finde ich Eure Beschreibung der Abläufe auf dem Schiff. Äh, wie geht Fiebermessen kontaktlos? Keine Bar geöffnet? Da hatte man wohl Sorge, dass der eine oder andere Gast zu tief ins Glas schaut und dann alle Verhaltensregeln vergisst?

    Ja, Euer Fazit kann ich nachvollziehen. Andererseits - als Vielreisender monatelang daheim sitzen, das ginge bestimmt aufs Gemüt. Nun habt Ihr für die Abwechslung zumindest die See fast vor der Tür.

    Jetzt wünsch ich Euch und uns (als aktiv oder passiv Mitreisende) sehr sehr, dass der Mist in den Griff zu kriegen ist. Zunächst sieht es mal nicht danach aus. Vielleicht 2021? Es kann alles nur besser werden - hoffentlich.

    Bis dahin sehen wir uns
    Alles Liebe aus dem Schwitzkasten Wiesbaden
    Kristin + Peter