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Oman, Tag 4

Das Fort von Nizwa

Der heutige Tag war ein echter Aktiv-Tag. Und Abenteuer gab’s gratis dazu.

Bei angenehmen 25° ging es nach dem Frühstück zunächst in den für seinen Silberschmuck und Kunsthandwerk berühmten Souk im Zentrum von Nizwa. Natürlich dürfen aber auch Datteln, Gewürze und viel Töpferkunst nicht fehlen. Im Gegensatz zu den nordafrikanischen Staaten ist ein Bummel über den Souk im Oman eine wirkliche Freude. Die Händler sind - wie ALLE Omanis - extrem freundlich. Sie preisen an, erklären, lassen Dich probieren und obwohl man zumeist nichts kauft, wird man überall mit einem “Allah schütze Dich und schenke Dir Frieden und Gesundheit” wieder verabschiedet. Kein Gezeter, kein Geziehe und Geschubse, sondern immer ein freundliches Lächeln. Da macht selbst mir der Marktbummel Spaß!!

 

Anschließend stand die Besichtigung der Festung von Nizwa aus dem Jahre 1650, die einst Regierungssitz der Al-Ya’ruba-Dynastie war. Wie immer bisher ein gewaltiges Bauwerk, dass auch noch ein Museum beherbergt. Auf dem großen Platz im Inneren zeigen Töpfer ihre Kunst, Frauen backen das typische omanische Brot und eine Gruppe von Einheimischen führt mit einer geradezu bewundernswerten Ausdauer alte Volks- und Kriegstänze vor. Übrigens ohne, dass jemand mit dem Hut herumging!!!! Die Temperaturen stiegen langsam in Richtung 30° und der Aufstieg auf das Dach der Festung war die erste sportliche Herausforderung des Tages. Was wir zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnten war, dass es nicht die Letzte sein sollte. Und der Überraschungsgott hatte noch einen Pfeil im Köcher. Aber dazu gleich mehr. Der Ausblick von der Festung war einfach toll. Man hatte einen herrlichen Überblick über die Stadt und die umliegenden Dattelpalmen-Plantagen.

Von Nizwa aus ging es weiter zur Oase von Al Hamra, deren Stadtkern überwiegend aus Lehmhäusern besteht. Dort haben wir gelernt, dass Oasen nicht immer als eine Art Wasserloch dienen, sondern auch zwischen den Bergen für eine grüne Abwechslung ohne “Pool” sorgen können. Ein Aussichtspunkt oberhalb der Oase gab einen schönen Überblick von oben.

 

Nach einem kurzen Spaziergang durch das Dorf ging es dann weiter zu unserer heutigen Unterkunft. Und hier kommt der Pfeil aus dem Köcher wieder ins Spiel.

Nach einer kurzen aber abenteuerlichen Fahrt über Serpentinen der umliegenden Berge kamen wir dann nach Misfah, wo wir im Hotel Misfah Old House übernachten. Und das mit dem “Old House” kann man in diesem Fall durchaus wörtlich nehmen. Klitzekleine Zimmer, als Bett dienen Matratzen die auf dem Boden liegen, und das Gemeinschaftsbad (für 3 Zimmer = 6 Personen) besteht aus Toilette und Dusche, natürlich ohne Vorhang oder Abtrennung. Benutzt man die Toilette nachdem jemand geduscht hat, ist die Fußwäsche gratis. Der absolute Gag ist allerdings, dass die Zufahrtsstraße quasi mitten im Dorf aufhört, und man dann ca. 10 Minuten zu Fuß über schmale Wege und Hausdurchgänge über Stock und Stein zum Hotel laufen muss. Das hieß, nur das nötigste für eine Nacht in einem Beutel mitnehmen und die Koffer blieben im Auto. Nach dem “Einchecken” stand dann ein Spaziergang (ca. 2,5 Std.) durch den sehr ursprünglichen Ort Misfah auf dem Plan, der uns in die Vergangenheit des Omans entführen sollte. Dieser Spaziergang entpuppte sich dann als eine Art Klettertour bergauf und bergab durch das Tal von Misfah. Zum Glück legte der Guide immer wieder Pausen ein, an denen er etwas über die Bewirtschaftung der Dattelplantagen und den Bewässerungssystemen in diesem schwierigen Gelände erzählte. Es sollte erwähnt werden, dass das Essen in Ordnung war und es wieder KEIN kühles Bier gab. Wir mussten, wie auch schon an den Tagen zuvor mit Lemon Juice mit Minze oder Ingwer Vorlieb nehmen.

Die nächsten 2 Tage sind wir zunächst irgendwo im Gebirge um den Grand Canyon des Oman zu bewundern. Und es steht einen Tag später die Wüstensafari mit Übernachtung im Desert Safari Camp an. Könnte schwierig werden mit dem bloggen. Aber wir liefern nach!!

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Susi & Hajo (Dienstag, 12 November 2019 21:06)

    Das sind wieder tolle Bilder ! Und unglaublich intensive Farben ! Und was ein Glück, dass es da in den Souks anders zugeht als in Tunesien etc...die mehr als aufdringlichen Händler dort nerven extrem. Euer Aufenthalt in Misfah war ja in wirklich jeder Hinsicht sehr speziell ... sowohl das 5-Sterne-Hotel als auch der Stadtspaziergang sind doch ziemlich einmalig und bestimmt unvergesslich � Misfah kommt einem vor, als ob die Zeit dort stehengeblieben ist. Weiterhin gute Reise durch den märchenhaften Orient

  • #2

    Hella und Werner (Dienstag, 12 November 2019 23:08)

    Oh mein Gott,dass ist ja Abendteuer pur.Das Hotel ist ja der Knaller,da seid Ihr ja richtig gefordert.Eure Spaziergänge ersparen Euch das Fitnesstudio.Alle Achtung,dasss Ihr das alles so schafft.Aber so seht Ihr das wahre Leben dort,sehr interessant.Wo esst Ihr eigentlich?Sind da Restaurants?..Viel Spaß noch und gebt acht auf Euch.GlG