SIN III, Tag 3

Irgendwie war das heute nicht so ganz unser Tag. Auf dem Programm standen  eine chinesische Villa, ein chinesischer und japanischer Garten und falls zeitlich machbar noch ein Besuch auf Sentosa, der vorgelagerten Insel von Singapur. 

Es fing schon damit an, dass wir - wohl bedingt durch  die Eindrücke des gestrigen Tages - beide erst am frühen morgen in den Schlaf gefunden haben. Was zur Folge hatte, dass wir fast das Frühstück (nur bis 10:30 Uhr) verpasst hätten. Nachdem wir das morgendliche Prozedere dann hinter uns hatten ging es los.

Unser erstes Ziel war die Haw Par Villa. Sie wurde 1937 von zwei burmesischen Brüdern erbaut und ist für ihre häufig grausamen Darstellungen der „10 Gerichte der Hölle“ aus der chinesischer Folklore bekannt. Sie wird im Reiseführer und Internet angepriesen als wundervoller Themenpark und verspricht eine unvergessliche Reise in die chinesische Folklore und Mythologie mit über 1.000 ausgestellten bunten Statuen und Gemälden. Darunter ein Riesengorilla und gewaltige Gottesköpfe. Soweit die Theorie!! Was wir vorgefunden haben war ein heruntergekommener Disneyland ähnlicher Park, mit alten verrotteten Figuren aus Plastik, und ein paar Pagoden und Türmen. Und die Villa wird langsam aber sicher von der Natur in Beschlag genommen. Da kann man nur sagen, Pech gehabt.

Ob dieser Enttäuschung sind wir dann erst einmal zum größten Einkaufszentrum Singapurs, der Vivo Mall zum Abkühlen gefahren. Abkühlen weniger wegen des Ärgers, sondern wegen des Wetters. Wir hatten heute um die 33° und fast 90% Luftfeuchtigkeit. Da ist eine gelegentliche Abkühlung in der klimatisierten Metro oder einem Einkaufszentrum gern genommen. Die Vivo Mall ist auch so etwas wie das Eingangstor von Sentosa. Man kann mit einer MonoRail auf die Insel fahren, oder den 545m langen, mit Laufbändern ausgestatteten Sentosa Boardwalk  benutzen.

Am Anleger der Mall lag zu unserer Überraschung ein großes Segelschulschiff, die chilenische Esmeralda, eine sogenannte 4-Mast Barkentine, Baujahr 1952. 

Sentosa ist eine reine Vergnügungsinsel und es war ziemlich viel los. Wir haben uns für den Boardwalk entschieden und sind gemütlich rüber gelaufen. Zur Belohnung gab es dann einen leckeren eisgekühlten White Chocolate Mokka Frappé.

Irgendwie war uns bei der Hitze aber doch nicht so nach Universal Studios oder Sea Aquarium und so haben wir uns entschlossen, das nächst Ziel auf dem Tagesplan in Angriff zu nehmen.

Mit der Metro sind der chinesische und der japanische Garten leicht und bequem (und gut gekühlt) zu erreichen. Die Beschreibung spricht von verschlungenen, schattigen Wegen, Steinlaternen, Felsen und Bogenbrücken die ein malerisches Bild prägen. Dazu eine Vielzahl von wunderschönen Bäumen und Pflanzen. Dazu ein Bonsaigarten, der eine Sammlung von über hundert wunderschön gepflegter Bonsais aus Malaysia, China, Taiwan, Japan, den Philippinen, Indonesien und Thailand umfasst. Genau das richtige für jemanden wie mich, der ohne Foto an keiner hübschen Blume vorbeigehen kann. Tja, es wäre so schön gewesen, doch als wir ankamen waren die Tore geschlossen und es hing ein "nettes" Schild daran...

Das war dann die zweite Pleite des Tages. Und kein Wort davon im Internet. Wir sind dann noch in beide Richtungen ein Stück am See entlang gelaufen und haben ein paar Bilder geschossen. Aber das war natürlich nicht was wir erwartet hatten.

Das hat uns dann endgültig gereicht und wir sind ein wenig frustriert zurück zur Metro gelaufen und zum Hotel gefahren.

Apropos Metro fahren. So sieht das hier aus...

Es geht aber auch so...

Nach einer erfrischenden Dusche sind wir dann zum Essen und anschließend an den Singapore River zum obligatorischen Tiger Bier mit Aussicht. Auf dem Weg dorthin müssen wir die Jubilee Bridge an der Marina Bay überqueren und haben genau den Zeitpunkt erwischt, an dem eine neue Lightshow am Merlion ablief.

Ich weiß ja nicht, aber mir gefällt das Wahrzeichen Singapurs in seinem originalen weißen "Anzug" irgendwie besser.

Das war's für heute. Morgen ist ein neuer Tag, hoffentlich mit etwas mehr Glück.

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