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MS2 Tag 4+5, Lissabon und 2. Seetag

Heute ist der 2. Seetag und da findet sich Zeit, den Block zu aktualisieren.

In seiner gestrigen Ankündigung für Lissabon hatte der Kapitän bereits vorgewarnt, dass es bei unserer Ankunft nebelig sein könnte. Leider hat sich das bewahrheitet, und somit war die eigentlich sehr spektakuläre  Einfahrt in die Tejo-Mündung eher ein Blindflug mit Nebelhornuntermalung. Man durchfährt dabei auch die Brücke des 25. April, die auf den ersten Blick wie ein Zwilling der Golden Gate Bridge in San Francisco aussieht.  Bei klarem Wetter sicher ein tolles Erlebnis, heute jedoch eher ein vom Verkehrslärm bestimmtes “Hörspiel. Die Ponte 25 de Abril ist insgesamt 3,2 Kilometer lang und überspannt den Fluss Tejo mit einer Länge von 2.278 Metern. Sie ist die zweitlängste Hängebrücke der Welt, welche Straßen- und Eisenbahnverkehr kombiniert. Sie verbindet Lissabons Stadtteil Alcantara mit der Stadt Almada. Mit dem Bau der Brücke wurde im Jahr 1962 begonnen, die Bauarbeiten dauerten vier Jahre an. Die zwei Hauptpfeiler der gewaltigen Brücke sind 190 Meter hoch, sie sind etwa 82 Meter unter dem Meeresspiegel im Boden verankert. Ursprünglich hieß das Bauwerk Salazar-Brücke, wurde jedoch im Gedenken an die so genannte Nelken-Revolution vom 25. April 1974 umbenannt. 

Glücklicherweise lichtete sich der Nebel bereits während des Frühstücks und der sonnigen und warmen Entdeckungstour durch die weisse Stadt auf sieben Hügeln stand nichts mehr im Wege. Am Ende des Tages sind etwas über 20 km bergauf und -ab und kreuz und quer durch Lissabon zusammengekommen. Da qualmen irgendwann die Socken, aber diese tolle Stadt ist die Anstrengung auf jeden Fall wert. In der Altstadt Alfama herrscht eine ganz besondere Atmosphäre, die engen Gassen mit Kopfsteinpflaster verleihen dem Viertel ein einmaliges Ambiente. An einige Bereiche im ältesten Viertel der Stadt nagt sichtbar der Zahn der Zeit, es gibt jedoch viele schöne Gebäude zu sehen. Hier gibt es viele kleine Restaurants und Bars und auch zahlreiche Krämerläden. Die einzelnen Straßen sind teilweise durch Treppen miteinander verbunden und irgendwie fühlt man sich in diesem Viertel, als wäre die Zeit irgendwann einmal stehengeblieben.

Am Nachmittag gab es zur Stärkung noch 2 Pasteis de Nata, so etwas wie das Nationalgebäck Portugals. Die Törtchen bestehen aus Blätterteig, der mit einer Creme aus Eigelb, Zucker, Milch und Mehl gefüllt wird und schmecken einfach nur köstlich. Sie werden üblicherweise in 5er-Packs verkauft, aber es gibt sie natürlich auch einzeln. Angesichts der "Völlerei" auf dem Schiff haben wir uns aber mit je 2 begnügt. Für den 2. Teil unserer Runde haben wir uns für den Aufstieg zum Castello de Jorge entschieden und sind tapfer die gefühlten 2500 Stufen hinauf geklettert. Durch das ständige Bergauf und -ab hat der Schrittzähler glatte 63 Stockwerke gezählt. Von dort oben hat man einen fantastischen Blick über die Stadt. Die ehemalige Burg aus dem 5. Jahrhundert ist das älteste Bauwerk in Lissabon, und diente als Befestigungsanlage für alle Völker, die Lissabon während seiner langen Geschichte besiedelten. Die Anlage wurde dabei stetig ausgebaut und erweitert. während des großen Erdbebens im Jahr 1755 Die wurde sie allerdings fast vollkommen zerstört. Erst Ende der 30er Jahre wurde die alte Festungsanlage wieder aufgebaut.

Und wir haben endlich auch die Brücke des 25.April gesehen, und nicht nur gehört. 

Nach einem wunderschönen Sonnenuntergang haben wir uns dann noch einen kleinen Spaziergang durch die weihnachtlich geschmückte Altstadt "gegönnt", bevor es zurück zum Schiff ging.

Überflüssig zu erwähnen, dass das abendliche 5-Gang Menü nach dieser Kraxelei besonders gut geschmeckt hat.

Ein Tag in diese wunderschönen Stadt ist definitiv nicht genug. Und so ist noch genügend Sehenswertes für unseren nächsten Besuch in Lissabon im Mai 2019 übrig geblieben. Da werden wir dann auch den Torre Belem und die Christus Statue neben der Brücke des 25. April näher anschauen. Das hat aus Zeitgründen diesmal leider nicht geklappt.

 

 Um Mitternacht haben wir abgelegt mit Kurs auf Gibraltar. Momentan befinden wir uns bereits wieder auf östlichem Kurs, mit ca. 30 Seemeilen Abstand zur Küste auf dem Weg zur Straße von Gibraltar. Auch heute strahlt die Sonne wieder von einem wolkenlosen Himmel und es ist trotz einer leichten Brise angenehm warm draussen. Für den morgigen Tag in Gibraltar ( wir ziehen wieder auf eigene Faust los) ist ähnliches Wetter vorhergesagt, und von dort melden wir uns dann wieder.

 

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Hella und Werner (Freitag, 07 Dezember 2018 18:36)

    Hallo Ihr Zwei,ganz toller Bericht und sehr schöne Fotos bei Traumwetter.Da kommt Fernweh auf.Ja die Brücke ist sehr beeindruckend,von weitem haben wir sie auch schon mal gesehen,wussten aber nichts über sie.Das Schiff liegt wohl auch günstig,wie in Cádiz,sodass Ihr auf eigene Faust los seid.Sehr schöne Stadt,da möchte man mal hin.Super dass Ihr nochmal hin kommt,wohl mit MS 2!Was für ein Sonnenuntergang.hier ist es regnerisch und windig ,also alles richtig gemacht.Bin gespannt auf Gibraltar.LG Wir denken an Euch

  • #2

    Susi & Hajo (Freitag, 07 Dezember 2018 19:58)

    Hallo Ihr Lieben, wie schön, dass Ihr so ein tolles Wetter habt ! Hier regnet es und stürmt dazu auch noch ordentlich . Herrliche Bilder von Lissabon... beim Anblick der Brücke dachte ich im ersten Moment, Ihr hättet einen kleinen Abstecher nach San Francisco gemacht. Dieser Elevador de Santa Justa ist ja ein merkwürdiges Bauwerk ... ist er rein als Aussichtsturm erbaut worden , oder hat er irgendeinen anderen Sinn ? Viel Spaß in Gibraltar , Ihr seid ja schon gut eingelaufen für den nächsten Sightseeing-Marathon �. Grüssle