Gestern (Samstag) war eine Rundfahrt über Lanzarote angesagt. Den Mietwagen hatten wir schon von zuhause aus gebucht, auch um unnötige Wartezeiten bei der Übernahme zu vermeiden. Die Hoffnung zerschlug sich aber sehr schnell am Schalter. Der ob des Andrangs sowieso schon ziemlich griesgrämige Agent hatte dann auch noch ein Problem, ein Automatikfahrzeug in der gebuchten Kompakt-Kategorie zu finden. Nachdem er dann minutenlang sämtliche Schubladen durchsucht hatte, - immer wieder nachfragend: "Muss es Automatik sein?" und meine Antwort immer wieder "Ja" war - knurrte er irgendwann etwas von "Keine Lust bei dem Betrieb hier noch lange nach einer Automatikkarre zu suchen" und schmiss mir erbost einen Autoschlüssel hin. Gebucht hatte ich Golf oder ähnlich und dann kam dies dabei raus!!
Volvo S80 D4 Automatik!!
Lanzarote ist wohl eine der kargsten kanarischen Inseln, doch die Farbenvielfalt ist wirklich erstaunlich. Braun, Ocker und Gelb bis hin zu Schwarz dominieren an den Berghängen und stehen in einem tollen farbigen Kontrast zu dem blauen Meer and den gischtsprühenden Wellen, die an die Küste rauschen. Viele Bergdörfer und alte Bauernhöfe sind im typisch kanarischen Stil liebevoll restauriert und auch die Neubauten sind in der Regel mit viel Sinn für die Tradition errichtet worden.
Lottchen hatte sich im Vorfeld unserer Reise natürlich ausführlich mit Schwägerin Conni ausgetauscht und auf Basis ihrer Empfehlungen eine schöne Tour ausgearbeitet. Das Wetter spielte auch halbwegs mit. Die Temperaturen lagen so um die 18°, es war auch immer wieder recht sonnig, aber es pfiff den ganzen Tag ein sehr starker und teils sehr kalter Wind. Wir haben unsere "Inselrundfahrt" aber trotzdem genossen und bekamen nach unserer Rückkehr zum Schiff noch einen schönen Sonnenuntergang geboten.
Der starke Wind spielte später für etliche Passagiere noch eine eher unangenehme Rolle. Kurz nach dem Ablegen wurde es dann ziemlich schaukelig. Schon während des Abendessens leerte sich das Restaurant recht schnell und das exzellente 5-Gang Menü fand nicht mehr allzu viele Freunde. Bei vielen Passagieren wechselte die Gesichtsfarbe recht schnell und sie wurden um die Nase immer blasser. Kurz gesagt, es wurde richtig ruppig, der Seegang nahm immer mehr zu, alle Außenbereiche wurden gesperrt und die Abendshow musste aufgrund des Schlingern und Rollen des Schiffs aus Sicherheitsgründen abgesagt werden. Was bei einer langen Dünung mit Wellenhöhe bis zu 10m (lt. Käpt'n) sicher vernünftig war. Zum Glück sind Lottchen und ich recht seefest und hatten keinerlei Wohlfühlprobleme.
Am Sonntagmorgen war der Spuk dann Gott sei Dank vorbei. Beim Anlegen in Agadir strahlte die Sonne von einem Anfangs noch etwas milchigen Himmel. Aufgrund der Erfahrungen vom letzten Mal hatten wir uns schon im Vorfeld der Reise dazu entschlossen, den Tag an Bord zu verbringen. Zumal die MS2 weit außerhalb der Stadt im Containerhafen festgemacht hat. Diesen Entschluss hatten sicher 70-80% der Passagiere gefasst, denn die Sonnendecks waren den ganzen Tag gut belegt und auch das Tagesprogramm der MS2 ähnelte mehr dem eines Seetages. Einige Gäste haben sich die Bustortur nach Marrakesh (7,5h Busfahrt, 3,5h Sightseeing) angetan und waren entsprechend "geschafft" nach der Rückkehr. Unten sind ein paar Foto's, die ich über Tag vom Schiff Richtung Stadt gemacht habe.
Seit heute morgen sind wir bereits in Gibraltar. Gestern (Montag) war Seetag und eigentlich wollte ich die Zeit nutzen und den Blog aktualisieren. Leider hat mir der schlechte Satelliten-Empfang einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das W-LAN Signal war so schlecht, dass noch nicht einmal Google aufgerufen werden konnte. Der Tag war für viele insgesamt nicht besonders angenehm, denn wir kamen in der Nacht bereits in ein Schlechtwettergebiet mit viel Sturm, Regen und satten Wellen. Das änderte sich während des Tages nur dahingehend, dass der Regen aufhörte. Der Käpt'n änderte zwar den Kurs um näher unter Land zu fahren, aber es war immer noch respektable Wellen, a.....kalt und der Wind tat sein übriges dazu. Die Restaurants waren entsprechend spärlich belegt und es war eigentlich ein sehr ruhiger Tag.
Wir ziehen gleich los in Richtung Stadt und Affenfelsen und werden dann hoffentlich morgen genaueres aus Gibraltar berichten können. Es ist wieder ein Seetag und die Frage wird sein, ob ich eine Verbindung bekomme. Ihr werdet es merken!!! Übermorgen sind wir dann in Barcelona!!
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Helli und Werner (Dienstag, 06 Februar 2018 22:15)
Hi Ihr Zwei!Da habt ihr Einiges erlebt!Sind doch schöne Bilder von Lanzarote,aber man sieht ,dass es sehr windig war.Wir sind auch seefest ,trotzdem möchte ich das nicht erleben ,wenn alles durcheinander purzelt.Habt Ihr ja super durchgestanden,war jedenfalls das Restaurant für Euch,Ha,ha.Dachten wir uns schon,dass Ihr in Agadir nicht von Bord geht.Ist wohl kein schöner Hafen,und nach Marakesch ist es doch schon weit.Bin gespannt wie Euch Gibraltar gefällt,man glaubt man ist in England.Euch eine ruhige Fahrt nach Barcelona.Wie wohl die Durchfahrt wird?Bis bald LG
Susi & Hajo (Mittwoch, 07 Februar 2018 21:27)
Schöne Bilder von Lanzarote... die weißen Häuser und die karge vulkanisch geprägte Landschaft haben wirklich ihren ganz eigenen Reiz. Und Wind wie in der Bretagne ... gut, dass Ihr so seefest seid. Weht nicht weg und weiterhin eine gute Zeit. LG