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Tag 18-19 Von Rocheport, MO nach Loveland, CO


 

Von Rocheport, Missouri nach Grand Junction, Colorado sind es ca. 1000 Meilen, wenn man wie wir anstelle des Interstate Highways die ruhigeren Landstrassen benutzt und durch den Rocky Mountain National Park fährt. Das Ganze hat 3 Tage gedauert und war an den ersten 2 Tagen ziemlich langweilig.

Wir sind an diesen 2 Tagen dem Highway 36 westwärts bis nach Loveland, Colorado gefolgt. Das Landschaftsbild wird auf dem Teil der Strecke überwiegend von Mais- und abgemähten Weizenfeldern bestimmt. Man passiert kleine Dörfer, sogenannte One-Horse-Towns, und bekommt einen Eindruck vom Leben abseits des Mainstreams der großen Metropolen. Immer wieder tauchen riesige Silo-Stationen für Viehfutter auf und unweit davon folgen dann riesige Vieh-Sammelplätze. Hier werden die Viecher der umliegenden Farmen hochgepäppelt und anschließend zum nächsten Schlachthof verfrachtet. Was auch auffällt ist die Tatsache, dass viele Häuser in diesen Dörfern fast schon baufällig wirken, die Kirchen aber in tollem Glanz dastehen. Es hat den Anschein, als wäre die Zeit stehen geblieben und das Leben bestünde nur aus Feldarbeit, Rinderzucht und Kirchgang. Immer wieder sieht man große Billboards die gegen Abtreibung protestieren. Dies ist das typische konservative Trump-Land. Hier hat er die meisten Anhänger. 

 

Der Highway 36 führt u. a. auch entlang der Route des ehemaligen Pony Express, der Anno 1860/61 für 1,5 Jahre die Post zwischen St. Joseph, Missouri und Sacramento, California beförderte. Das Ganze wurde in Form einer Staffel aufgebaut, bei der alle 10 Meilen ein frisches Pferd und alle 30 Meilen ein frischer Reiter eingesetzt wurde. Mit Einführung der Eisenbahn war das Thema dann aber sehr schnell beendet..

Außerdem führt dieser Highway auch zum Mittelpunkt der kontinentalen USA (d.h. ohne Hawai und Alaska). Dafür das dies ein "National Point of Interest" ist, war das Erscheinungsbild, ganz gegen den üblichen patriotischen Gigantismus der Amerikaner, doch eher bescheiden.

Loveland, Colorado hat ähnlich wie Schwerin einen Haussee. Hier heißt er Boyd Lake und ist auch höchstens halb so groß wie der Schweriner See. Nach der vielen Fahrerei haben wir uns nach der Ankunft in einem typisch amerikanischen Honky Tonk mit einem typisch amerikanischen Abendessen belohnt. Anschließend gab's dann noch einen kurzen Spaziergang am Seeufer und einen fantastischen Sonnenuntergang.

 

Morgen gibt's dann den Bericht vom 3. Fahrtag über die Rockies nach Grand Junction. Dazu reicht meine Kondition heute Abend nicht mehr.

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Kommentare: 1
  • #1

    Helli und Werner (Donnerstag, 27 Juli 2017 22:41)

    Ihr seid mal wieder on the road!Was für eine Gegend!Alles Farmer,ja das ist ein hartes Brot.Und das sollen die Trumpwähler sein??Die haben ja nun keine Ahnung gehabt!Wie auch ??Aber schöner Sonnenuntergang!Honky Tonky sieht aus wie Kuchen??Liebe Grüße von uns und gute Fahrt durch die Berge!