Von Reykjahlid nach Seydisfjordür
Viel besser war das Wetter heute morgen auch nicht, aber zumindest hat es am Anfang nicht geregnet. Wir haben nochmal einen kurzen Halt beim Dimmuborgir Monument gemacht. Hierbei handelt es sich um ein Lavafeld und Lavareste mit bizarr geformten Steinformationen die an verfallene Ruinen von Burgen und Türmen erinnern . In der isländischen Mythologie wird Dimmuborgir als Unterkunftsort von Elfen und Trollen gesehen. Wir haben auch Tabaluga, den kleinen drolligen Drachen gesehen. Es ist schon erstaunlich, was Mutter Natur so alles auf der Palette hat.
Ein Stück weiter gab es noch ein schönes Beispiel davon, wie man sich in Island die im Boden steckende Energie zu Nutze macht. Direkt neben der Straße passiert man die Anlage des Geothermalkraftwerks Bjarnaflag. Eigentlich sieht man nur viel Dampf, einen hellblauen nach Schwefel stinkenden kleinen See, sowie ein paar Hütten und Schornsteine. Von hier liefert man den Strom und den Dampf für das Fernheizsystem für die gesamte umliegende Region. Es brodelt und dampft also noch unter der Oberfläche.
Wir sind dann von der neuen Ringstraße N1 auf die alte, teilweise nicht asphaltierte Strecke abgebogen. Laut unserem Reiseführer „Lonely Planet“ gab es auf dieser Rumpelstrecke durch erkaltete Lavafelder und Krater ein sehr schönes Café. Das müssen die Reiseveranstalter in China/Japan/Korea auch schon gehört haben. Denn als wir dort ankamen, hatten gerade 2 Busse ihre Ladung Asiaten ausgespuckt. Mittlerweile hatte es aber wieder angefangen zu regnen, weshalb sich unsere „Freunde“ schnell in das Innere des Café's verdrückten, was wir dann schnell zum Fotografieren genutzt haben. Die alte Nationalstraße wand sich kurvenreich durch schwarze Lavafelder und Hügel, bis dass wir dann wieder auf die neue Straße stießen. Als visuelle Aufheiterung kamen wir dann noch an einem schönen großen Wasserfall – von denen es hier wohl Tausende gibt – vorbei, und wir haben die Gelegenheit zu einem kleinen Spaziergang mit Fotoshooting genutzt.
Unser heutiger Zielort Seydisfjordür liegt am Ende eines Fjords und ist der Hafen für die Fähre von Dänemark über die Faroer Inseln nach Island. Das erklärt auch, wie die vielen Autos mit deutschem Nummernschild hierher kommen. Die Überfahrt dauert insgesamt 3 Tage. Der Ort ist nur über eine Strasse zu erreichen, die irgendwann unten am Ende des Fjord - gefühlt am Ende der Welt - endet.
Der erste Blick auf unsere Unterkunft für die nächsten 2 Nächte ließ Schlimmes erahnen, doch von innen entpuppte es sich als ganz passabel. Nicht unbedingt eine Luxusherberge, aber allemal besser als unsere Container-Suite in Reykjahlid.
Die Auswahl an Restaurants ist in einem knapp 150 Seelen Dorf naturgemäß sehr überschaubar. Wir sind dann nach einem schönen Spaziergang im Kaffi Lara gelandet. Warum das Ding Café heißt hat sich uns nicht so ganz erschlossen, denn es sieht eigentlich eher wie ein amerikanisches Honky Tonk aus. Aber es gab ein leckeres lokales Bier und die Spare Ribs waren nur vom Feinsten. Fall of the Bone and Finger Licking good.
Wie jeden Abend erfolgte bei einem Absacker noch die Begutachtung der tagsüber geschossenen Fotos, und dann ging es ab in die Kiste!!
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