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Island, Tag 6

Whale Watching Versuch #2

 

Der frühe Anruf im Whale Watching Center in Husavik ließ für heute hoffen. Die Wellen hätten nur noch eine Höhe von knapp 2 Metern und alle Touren finden wie geplant statt. Den Wettergott hat das offenbar wenig interessiert, denn es kübelte mal wieder wie aus Eimern. Dazu kamen noch extrem tiefhängende Wolken. Aber, man muss ja auch das Positive herausstreichen, es schneite wenigsten nicht. Denn das hat es offenbar auch schon gegeben um diese Jahreszeit.

Die Freude war also groß, und nach dem Frühstück ging es sofort los in Richtung Husavik. Am Center angekommen hörten wir dann so Dinge wie: auffrischende Winde, raue See, aber noch im Limit und ziemlich kalt. Aber wir gehen raus!!! Es hätte uns stutzig machen müssen, dass dann auch noch die Seekrankheitstabletten verteilt wurden, aber wer will sich schon die Begegnung mit einem Wal entgehen lassen? Unser Boot war aus Eiche und auf den schönen Namen „Sylvia“ getauft. Die Crew verteilte für jeden Passagier einen wärmenden Overall und lange wasserdichte Mäntel gegen den Regen. Denn der fiel immer noch unvermindert in Form von Bindfäden.

Kaum waren wir aus dem Schutz des Hafenbeckens heraus, ging der Tanz auch schon los. Der Wind traf uns mit voller Wucht und die Dünung war auch nicht zu verachten (nur 2 Meter, Naja!!). Die ersten blassen Gesichter waren zu sehen, der Seegang nahm immer mehr zu und von Walen weit und breit keine Spur. Aber wir hätten sie eh' nicht fotografieren können, denn jeder hatte schwer mit sich selbst zu kämpfen, um Halt zu finden und selbst im Sitzen halbwegs das Gleichgewicht zu halten. Um es kurz zu machen, nach einer guten Stunde des „Leidens“ kam die Durchsage, dass die Fahrt abgebrochen wird, denn die Dünung würde immer höher und die Wale seien aufgrund des Wetters weiter raus auf die offene See gezogen. Keine Chance auf irgendwelche Sichtungen.

Es war wohl auch jeder heilfroh, als wir wieder im Hafen waren und festen Boden unter den Füßen hatten. Beim Check-in gab es dann den vollen Preis erstattet.

Wir sind dann erst einmal zurück zum „Hotel“, um uns buchstäblich trocken zu legen, denn wir waren alle 4 bis auf die Knochen durchnässt. Ganz zu Schweigen von unserem Kamera-Equipment, das dringend ein wenig Pflege bedurfte.

Da sich das Wetter den ganzen Tag über nicht besserte, haben wir am Nachmittag noch eine kleine Autotour um den See Myvatn gemacht, und es ansonsten sehr ruhig angehen lassen.

Wir hoffen auf morgen, dann geht es an die Ostküste nach Seydisfjödur.

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Micha und Steffi (Mittwoch, 14 September 2016 10:19)

    Mein lieber Scholli, ein Urlaub auf der Wikinger-Insel scheint ja wahrlich kein Kindergeburtstag zu sein. Das stellt selbst die Klippenwanderung auf den Orkneys in den Schatten, was Ihr da so an Abenteuern erlebt. Kommt bloß heile wieder zurück. Und bei dem gruseligen Wetter hilft wohl nur ein heißer Tee und ein Stoßgebet an die isländischen Wettergötter. Haltet weiterhin die Ohren steif und versorgt uns weiter mit Impressionen dieser rauhen und faszinierenden Landschaft.

    Liebe Grüße aus Hannover von Micha und Steffi

  • #2

    Helli und Werner (Mittwoch, 14 September 2016 12:41)

    Naaaaa!Was für Erlebnisse!Bei diesem Wetter auf Whale Watching ist echt kein Vergnügen,zum Glück habt ihr es überstanden.Und das Ihr trotz des Wetters so viel macht ,finde ich super.Hoffe nur ,dass Ihr Euch keine Erkältung aufsackt.Deine Berichte Helmut sind spannend geschrieben und man merkt dabei Deine Begeisterung .Wir wünschen Euch mal sonnige Stunden auf Island,das tut auch den Fotos gut.Ist ja wirklich wunderschön dort.Lasst Euch umarmen von Helli und Werner