Tag 3, Oslo

Der Oslofjord im Licht der aufgehenden Sonne

Irgend ein unbekanntes Geräusch reisst mich aus den Träumen. Es ist schon wieder – oder noch immer - hell? Der Blick auf die Uhr sagt 04:07 Uhr, und mein Lottchen spring bereits draussen auf dem Balkon herum, bewaffnet mit Handy und Kamera. Der Bauch sagt klar und deutlich:“ dreh' Dich um, schlaf weiter“!!, mein Verstand - wenn es so etwas schon gibt um diese Tageszeit - sagt eindringlich: “Steh' auf, geh' raus, Du könntest etwas verpassen!! Wenn Lottchen um diese Zeit draussen ist, dann muß es einfach toll sein“!

Nach kurzem Zögern gewinnt der Verstand die Oberhand und ich habe es nicht bereut. Wir sind mitten im Oslo-Fjord, an dieser Stelle sind es links und rechts (sorry, Backbord und Steuerbord) ca. 25m bis zum Ufer und unser Käptn' fährt mit Hilfe des Lotsen mit diesem 295mx35m Riesen-Trumm von Schiff Slalom zwischen den kleinen Inselchen, die hier überall „verstreut“ in der Fahrrinne liegen. 

Spaß beiseite, die Fahrt durch den Oslo-Fjord ist wirklich ein unglaubliches Erlebnis. Wir haben Wetterglück, denn es ist noch trocken und es geht kaum ein Wind. Die Sonne versteckt sich noch hinter den bewaldeten Hügeln am östlichen Ufer, doch manchmal „kriechen“ die ersten Strahlen über die Hügelkuppe und es verbreitet sich ein ganz eigentümliches Morgenlicht. Die MS5 gleitet mit gefühlter Schrittgeschwindigkeit durch das enge Fahrwasser und zu dieser frühen Stunde findet man hier und da mal arbeitendes Deckpersonal und den einen oder anderen Passagier. Man kann auf Deck 5 bis ganz nach vorne in die Bugspitze gehen, von wo man eine ganz tolle Aussicht auf den Fjord und die Fahrrinne hat.

Aus der Entfernung erscheint diese Fahrrinne an manchen Stellen zwischen den Inseln so schmal, dass man als Nicht-Seemann glaubt, vielleicht ein Schlauchboot da durch manövrieren zu können, aber doch nicht so ein Riesenschiff. 

Doch die echten Seeleute auf der Brücke wissen wie es geht und bringen uns sicher in den Hafen von Oslo.

Wir werden für das frühe Aufstehen mit einen herrlichen Sonnenaufgang und einer heissen Tasse Kaffee belohnt.

 

 

Pünktlich um 07:00 Uhr legen wir mitten im Stadthafen von Oslo an. Von unserem Liegeplatz aus ist es nur ein Katzensprung bis in die Stadt und zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Nach einem guten Frühstück sind wir dann auf Entdeckungstour gegangen.  Der gestrige Wetterbericht des Kapitäns für Oslo war wirklich nicht so prickelnd und hat sich leider bewahrheitet. Es war ein ziemlich feuchter Stadtrundgang.

Oslo hat ca. 640.000 Einwohner. Man nennt Oslo auch die grünste Stadt Europas und sie ist wirklich mit einer prächtigen Natur gesegnet. Zur Zeit allerdings erinnert Oslo fast ein wenig an Berlin während der Wendezeit. Großbaustellen wohin das Auge blickt, speziell im und um das Zentrum. Und trotzdem gefällt uns Oslo sehr gut. Man findet sich sehr schnell zurecht, denn der Weg zu den Hauptattraktionen ist sehr gut ausgeschildert. Leider haben wir es aufgrund der kurzen Liegezeit nicht auf den Holmenkollen geschafft. Aber man braucht ja noch etwas für den nächsten Besuch. Und den wird es sicherlich irgendwann mal geben.

 

 

Bereits um 14:00 Uhr sind wir wieder ausgelaufen Richtung Kopenhagen. Dabei wurden wir von einem Schlepper mit Wasserfontänen bis zur Hafenausfahrt begleitet. Das ist wohl eine Tradition, wenn ein Schiff das erstemal einen Hafen anläuft. 

Inzwischen befinden wir uns schon wieder auf der Rückfahrt aus dem Fjord. Leider ist das Wetter umgeschlagen und es regnet sehr stark. Dazu ist es auch ziemlich diesig und bedingt dadurch gibt es im Fjord auch nicht sehr viel zu sehen. 

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