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Etosha, Tag 20 - 23

Breitmaulnashorn-Dame mit ihrem Kalb

 

Tag 1.

Die Fahrt von Mowani zum Anderson Camp am Etosha National Park war heute nicht ganz so lang und zum größten Teil auf geteerter Straße zu bewältigen. Zwischendrin haben wir noch an einem Petrified Forest Park halt gemacht und uns ein paar bis zu 280 Millionen Jahre alte, versteinerte Baumstämme angeschaut.

Kurz nach unserer Ankunft im Anderson Camp lernten wir unseren Guide Shilongo kennen, der uns die 1,5 Tage hier im Camp betreuen würde. Da wir hier ein "All inclusive Package" hatten, waren wir bereits auf die Sundowner-Safari gebucht. Diese führte in das private Ongava Game Reserve, das direkt an den Etosha Park angrenzt. Die Lodge selber hat ein natürliches und ein künstliches Wasserloch, an dem sich ständig die verschiedensten Tiere versammelten. Spitzmaulnashörner, Giraffen, verschiedenste Antilopenarten, Gnu's, Warzenschweine, Impala's, Springböcke, von allem etwas.

Die große Attraktion in Ongava ist neben einem größeren Löwenrudel allerdings eine Breitmaulnashorn-Dame mit ihrem Kalb. Und wir hatten das Glück, ganz dicht an Mutter und Sohn heranzukommen. Neben den Elefanten und den Flußpferden gehört das Breitmaulnashorn zu den größten Landsäugetieren. Es war fast ausgestorben, aber durch intensive Schutzmaßnahmen ist der Bestand wieder auf fast 21.000 Tiere angewachsen. Unsere "Madame" hat ein beeindruckendes vorderes Horn von momentan knapp 60cm. Beide Hörner wachsen ein Leben lang weiter, wobei das hintere Horn ca 50cm und das vordere bis zu 100 cm lang werden kann. Das längste jemals gemessene Horn wies eine Länge von beachtlichen 158 cm auf. Diese beeindruckenden Tiere aus nächster Nähe zu sehen gehört sicherlich zu den besonderen Momenten dieser Reise.

Das Abendessen fand unter freiem Himmel mit Blick auf das Wasserloch der Lodge statt. Immer wieder kamen diverse Tiere zum Trinken, und schlußendlich ließ sich auch noch ein Spitzmaulnashornbulle sehen. Leider habe ich ihn aufgrund der Lichtverhältnisse nicht richtig erwischt, aber ich denke man kann ihn noch erkennen.

 

 

Tag 2

Mal wieder das Prinzip "Der frühe Vogel fängt....."! 05:30 Uhr Wecker, 06:00 Uhr Frühstück, 06:30 Uhr Abfahrt zur Safari in den Etosha Park. Shilongo war schon unverschämt gut drauf und empfing uns Schlafmützen mit einem breiten Lächeln an seinem Jeep. Zum Glück hatte er wärmende Fleece-Poncho's an Bord, denn es war saukalt am Morgen. Fast nicht vorstellbar, dass in ein paar Stunden die Sonne bei knapp 40° vom Himmel brennt.

Nachdem die Formalitäten am Eingang des Parks hinter uns hatten, fuhr unser Guide Shilongo zielsicher auf das nächstliegende Wasserloch zu und prompt standen da eine hübsche Giraffe und eine Kudu-Familie. Während wir unsere Bilder "schossen", hörte Shilongo bereits den Funkverkehr ab. Alle Guides senden auf der gleichen Frequenz, und versorgen sich so mit den Informationen, wo im Park irgend etwas passiert oder wo es bestimmte Tiere zu sehen gibt. Das führt manchmal auch zu ulkigen Situationen, denn man ist auf der "Jagd" nach Elefanten, und dann kommt die Meldung, dass an einer bestimmten Wasserstelle 4 Löwen gesichtet wurden. Dann wird quasi auf dem Absatz gedreht und die Elefanten auf später verschoben. An dem Wasserloch lagen dann tatsächlich 4 ziemlich faule Löwen im Schatten herum. Später fand sich auch noch ein Rudel Tüpfelhyänen ein. Irgendwie sind das einfach häßliche Viecher. Eine von ihnen hatte nur ein Ohr, aber das macht die Sache auch nicht viel besser. Außerdem gab's mal wieder ein paar elegante Kudu's zu sehen.

Anschließend ging es dann zurück zu einem naheliegenden Camp, für eine kurze P.....pause. Auf dem Weg dorthin sind wir noch an diversen Wasserlöchern vorbei gekommen, an denen ordentlich "Betrieb" war. An der Einfahrt zum Camp standen dann auch noch 2 Elefanten die natürlich auch noch ausgiebig bestaunt und fotografiert werden mussten. Was dann fast zu einem Notstand in Sachen P.-Pause führte.

 

Nach dem "Natural Break" ging es weiter mit einer Überraschung für uns. Shilongo hatte gehört, dass in den frühen Morgenstunden direkt an der Durchfahrtsstraße entlang der Etosha Pfanne eine Giraffe von einem Löwenrudel gerissen wurde. Natürlich hieß das nichts wie hin und tatsächlich waren noch 2 Löwen dieses Rudels dort und ließen es sich schmecken. Vorsicht beim Bilder schauen Freunde, es wird blutig!!!

Nachdem sich dann die beiden Löwen den Bauch vollgeschlagen hatten, gab es nur noch einen Wunsch, SCHATTEN!!! Die Löwin marschierte direkt auf der Straße, was für einen nicht unerheblichen Verkehrsstau hinter uns sorgte. Sie war so vollgefressen, dass man ihren Bauch regelrecht im Takt der Schritte nach links und rechts schaukeln sehen konnte. Shilongo war clever genug, unsere Position in der ersten Reihe durch geschickte Manöver zu verteidigen. Dafür hat er sich vom Löwen einen ziemlich bösen Blick eingehandelt, als dieser die Straße zu seinem schattigen Plätzchen überqueren wollte.

Ein unglaubliches Schauspiel für uns. Mit all diesen Eindrücken ging es dann zurück zur Lodge. Es war mittlerweile Mittag geworden und wir waren bereits 5h unterwegs. Und die Fahrt zurück durch Staub und Sand dauerte auch noch einmal knapp eine Stunde.

 

Kurz vor Sonnenuntergang wurden wir dann am Wasserloch der Lodge noch mit einem Giraffenballett beglückt. So in etwa sieht es nämlich aus, wenn 3 Giraffen gleichzeitig trinken wollen und nicht wissen, wohin mit den langen Haxen. Ein Rudel Wasserböcke kam auch noch dazu und die schönste Dame habe ich mir für ein Portraitfoto ausgesucht. Sie hat auch gerne mitgespielt und still gehalten.

Tag 3.

Eigentlich wären wir ja heute nach Onguma, an den östlichen Rand der Etosha-Pfanne gefahren. Aber das fällt ja aus den bekannten Gründen zunächst aus und wir haben uns auf den Weg nach Windhoek gemacht, wo Lotte und ich morgen (Montag) hoffentlich ohne Komplikationen unsere neuen temporären Pässe bekommen.

Sobald das erledigt ist, geht es wieder hoch in den Norden, damit wir wenigstens eine Nacht in Onguma bekommen. Das heißt etwas über 1000km in 2 Tagen. Alles kein großes Problem solange wir auf Teerstrassen fahren. Aber wenn es auf die Schotterstraßen geht, dann wird die Sache schon ziemlich anstrengend. 

Abhängig von WiFi-Verfügbarkeit melden wir uns dann kurz am Montagabend aus dem Onguma Bush Camp, oder Dienstag aus der Hakusembe River Lodge. Bis dahin einen guten Start in die Woche für Euch.

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Kommentare: 3
  • #1

    Steffi (Montag, 23 November 2015 12:50)

    Hallo ihr Reisenden,
    zunächst ,Helmut, mein absoluter Lieblingsbericht!
    Super schöne Tierfotos und lustige Erzählungen dazu! Well done!
    Ihr habt ja wirklich großes Glück auf Euren Safaris!
    Und die Unterkünfte sind ja auch alle echt ganz große Klasse.

    Hier hat sich nun der Winter etwas "beruhigt" und die Sonne scheint , allerdings ist es a...kalt!

    Hoffentlich hattet ihr Glück und alles hat gut mit den Pässen geklappt.
    Viel Spaß bei der Weiterreise und bis demnächst!

    LG,
    Steffi

  • #2

    Helli und Werner (Montag, 23 November 2015 18:45)

    Moin !Was für ein toller Bericht,mit so genialen Fotos,Helmut ,ich glaube Du musst doch eine Reisebuch schreiben !!Da habt Ihr wirklich großartiges erlebt und wir können dran teilhaben!Danke!Und mit den Unterkünften habt Ihr auch Glück gehabt,sehen sehr einladend aus.Wir hoffen ,es klappt alles mit den Pässen und Ihr kommt weiterhin gesund durch!Viel Glück noch und schöne Erlebnisse.Bis bald und Liebe Grüße an Alle Helli und Werner

  • #3

    Thea und Ralf (Dienstag, 24 November 2015 11:05)

    Moin, Moin! Was für eine tolle Reise!! Beneidenswert! Noch viele schöne Tage und gute Heimreise und: zieht Euch warm an; hier ist es gruselig. Land unter im Garten und stürmisvch ohne Ende!
    Liebe GRüße aus WHV Thea und Ralf