Unser bescheidenes Domizil in den Felsen des Damaralands
Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank für die guten Wünsche von allen Seiten. Ihr braucht Euch keine Sorgen um uns zu machen. Es hat zwar ein-zwei Tage gedauert, aber nun ist die Urlaubsstimmung wieder zurück. Wir haben zwei traumhafte Tage in der Abgeschiedenheit des Mowani Mountain Camps gehabt, und das hat uns sehr geholfen, den ganzen Schei..... hinter uns zu lassen. Wir sind mittlerweile bereits in Anderson's Camp in Etoscha angekommen. Mowani hatte weder WiFi noch Handynetz und das war irgendwie auch gut so.
Vor der Abfahrt aus Swakopmund hieß es für Lotte und mich zunächst mal Passbilder machen lassen. Nachdem wir auf die Bilder noch 30 Minuten warten sollten, haben wir zwischenzeitlich das Auto vollgetankt und für Lottchern einen neuen Rucksack gekauft. Beim Fotograf haben wir dann ein junges Paar aus Deutschland getroffen, die eine neue Kamera brauchten. Ihnen ist einen Tag vorher ähnliches wie uns passiert. Man hat in Windhoek mitten am Tag auf einer belebten Strasse die Seitenscheibe des Autos eingeschlagen und die Kamera mit sämtlichen Bildern gestohlen. Die zwei waren auch ziemlich frustiert. Uns steckt das Erlebnis von gestern auch immer noch in den Knochen und so richtig wollte, trotz aller Anstrengung, keine Urlaubsstimmung mehr aufkommen. Das sollte sich am späten Nachmittag dann allerdings schlagartig ändern. Aber der Reihe nach.
Heute waren es wieder 350km mit 90% Schotterstrassenanteil. Wir haben Swakopmund bei gerade mal 15° mit Ziel Mowani Mountain Camp im Damaraland verlassen, doch bereits kurze Zeit später waren wir aus dem Küstenbereich heraus und es wurde wieder richtig warm im Auto. Die Gegend um uns herum war wieder wüstenähnlich trostlos und es gab nicht viel zu schauen. Da es auf den nächsten 2 Streckenabschnitten etwas knapp mit Tankstellen wird, beschlossen wir in Uis, einem „One Horse“ Dorf nach knapp 180 km, nochmal vollzutanken.
Auch heute hielt der Liebe Gott leider wieder eine unangenehme Überraschung für uns bereit. Doch zumindest hat er mit dem Plattfuß hinten rechts bis zur Tankstelle gewartet. Und die hatte - Danke LG – auch gleich einen Reifenreparaturshop mit dabei. Somit konnten wir auf den Ersatzreifen wechseln (lassen), und der kaputte Reifen wurde sofort geflickt und als Ersatzrad wieder unter (!!) das Auto montiert. Diese Position ist „perfekt“ ausgesucht von Toyota, denn sie stellt absolut sicher, dass man sich an dem total verstaubten Ding von oben bis unten einsaut.
Als wir uns dem Damaraland näherten, wurde auch die Landschaft wieder richtig interessant und abwechslungsreich. Die Gegend um uns herum glich stark dem Süden Utahs mit dem Arches Nationalpark. Ausgefallene Felsformationen und einiges Grünzeug gaben der Gegend ein ganz eigenes Flair.
Der Abzweig nach Mowani zeigte auf dem Schild noch 3km, aber keiner von uns konnte sich auch nur annähernd vorstellen, wo hier wohl eine Lodge stehen sollte. Aber wir wurden schnell eines Besseren belehrt, den urplötzlich tauchten zwischen den Felsen die ersten „Hütten“ auf, und das Empfangskomitee mit Manager, Küchenchef und Empfangschefin stand mit gekühlten feuchten Tüchern und einem erfrischenden Fruchsaftgetränk Spalier. Die Lodge ist regelrecht in diese riesigen rot-braunen Felsen hineingenistet und bietet allerhöchsten Komfort.
Ab dem Moment unserer Ankunft- drücken wir es mal etwas pathetisch aus – wurden wir von einer Wolke der Gastfreundschaft und des Verwöhnens umgeben. Schwupp-di-wupp wurden die Koffer ausgeladen, das Auto weggefahren und wir bekamen bei Kaffee und Kuchen die ersten Informationen zu Lodge, Ausflügen und anderen Aktivitäten. Anschließend wurden wir zu unseren Suiten gebracht und wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wir wohnen nicht, wir residieren. War der Blick aus dem Chalet am Fish River Canyon schon spektakulär, dann legt dieses Domizil locker noch eine Schüppe drauf. Die Aussicht aus allen Räumen und von denTerrassen (wir haben wirklich 2) ist einfach nur atemberaubend. Die Bilder vermitteln vielleicht einen kleinen Eindruck. Das Verwöhnprogramm gipfelte in einem Sundowner (Gin-Tonic, Canapés und südafrikanischer Weisswein) auf einem Viewpoint mitten in den Felsen und einem Sonnenuntergang, der Steine und Felsen zum Glühen bringt. Fast schon überflüssig zu erwähnen, dass das Abendessen nur vom Feinsten war und auch in einem Sterne-Restaurant in der Heimat nicht besser hätte schmecken können.
Ach ja, vorgestern?? Was war eigentlich vorgestern???
Ich hoffe, dass wir morgen nachmittag die Zeit finden, die vergangenen 3 Tage aufzuarbeiten.
Tag 2
heute morgen stand eine Safari zu den Wüstenelefanten auf der Aktivitätenliste. Die Tour begann um 07:00 und ging gute 5 Stunden. Bei der Abfahrt war es noch empfindlich kalt, und durch den offenen Safari-Jeep pfiff der frische Fahrtwind. Da waren die Decken und Jacken sehr willkommen. Laut unserem Guide Samuel gibt es insgesamt ungefähr 1000 Wüstenelefanten in dieser Gegend. Davon halten sich 2 Gruppen – Gruppe Oskar und Gruppe Rosy - von jeweils ca. 30 Tieren in erreichbarer Nähe zum Camp auf. Den letzten Informationen zufolge war Gruppe Oskar nur etwa 1 Fahrstunde entfernt gesichtet worden und das war dann auch unser Ziel. Unterwegs haben wir dann auch noch das eine oder andere Getier vor die Linse bekommen, unter anderem auch einen großen Geier, doch der Fokus lag natürlich auf den Wüstenelefanten. Diese gibt es nur hier im Damaraland und sie haben sich perfekt an diese Umgebung angepasst. Im Gegensatz zu dem normalen afrikanischen Savannen-Elefant, ist der Körperbau der Wüstenelefanten etwas schlanker und sie haben längere Beine und größere Füße. Das ermöglicht ihnen eine recht schnelle Gangart auch im Sand und sie können in einer Nacht sehr leicht 80 – 90km an Strecke überwinden. Laut Samuel sind Fressen und Ruhen die Hauptbeschäftigung, wobei das Fressen ca. 16 -18 von 24h eines Tages ausmacht.
In der Gruppe gibt es ein süßes 11 Monate altes „Baby“, dass kurz vor Weihnachten 2014 geboren wurde. Deswegen heißt der kleine Bulle „Christmas“.
Den Nachmittag haben wir mit Faulenzen und Verwöhntwerden verbracht. Irgendwie schade, dass es morgen schon weiter geht. Aber Etosha wird sicher auch sehr spannend.
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Heilli und Werner (Sonntag, 22 November 2015 00:32)
Hallo Friends!
Wir freuen uns ,dass Ihr wieder auf Tour seid.Die Bilder sind mal wieder super Helmut und die Lodge ein Hammer.Es ist unglaublich sowas in mitten der Berge zu finden,wunderschön!Wir sind begeistert!Und nun noch Elefanten in Sicht ,das ist Safari!Herliche Bilder vom Sonnenuntergang,man kommt ins Träumen.Wir sind gespannt ,wie es weiter geht und auf neue Berichte von Euch!Bis bald Ihr Lieben und passt auf Euch auf, Helli u.Werner
Susi & Hajo (Sonntag, 22 November 2015 17:44)
Tolle Fotos, Helmut...man möchte direkt ins Bild hüpfen , um dieses wunderschöne Damaraland zu erleben !!! Und die Lodge ist ja wirklich der Hammer, da kann man´s doch auch länger aushalten .
Hier ist plötzlich Winterfeeling angesagt...0 Grad ...und überall rieseln die ersten Schneeflocken...
Geniesst die Sonne und Euch weiterhin gute Reise - ohne Pannen !