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Rückfahrt nach Delhi, Tag 7

Grabmal des Mogulkaisers Akbar in Sikandra

Der letzte Tag begann mit einem Riesenverkehrschaos in Agra. Auf unserem Weg zurück nach Delhi war noch die Besichtigung von Akbars Tomb (wörtlich übersetzt Akbars Grabstein) vorgesehen. Obwohl die Grabstätte nur 10km Nordwestlich von Agra liegt, brauchten wir fast eine Stunde um dort hin zu kommen. Das Mausoleum liegt an einer großen Straßenkreuzung und obwohl es von einer großen Parkanlage umgeben ist, ist der Verkehrslärm fast unerträglich. Wie man dieses permanente Gehupe auf Dauer aushalten kann, ist mir auch nach knapp 7 Tagen Indien einfach nur ein Rätsel.

Die Schaufassade des aus der Ferne fast monumental wirkenden Torbaus ist beinahe lückenlos mit Inschriften, aber auch geometrischen und floralen Dekorelementen aus rotem Sandstein, weißem Marmor und graublauem Schiefer überzogen.  Die marmornen Minarettaufsätze in den Ecken bilden dominierende und weithin sichtbare Elemente. Das Mausoleum liegt im Zentrum einer ausgedehnten, viergeteilten und mit Wasserläufen, Bäumen, Wiesen und Blumenbeeten gestalteten Gartenanlage im persischen Stil, in welcher auch Gazellen, Affen (Hanuman-Languren), Pfauen und Streifenhörnchen leben − insgesamt eine Anspielung auf das vom Koran in Aussicht gestellte Paradies. Eine Textpassage der Torinschrift lautet denn auch: "Dies sind die Gärten von Eden. Tritt ein und lebe auf ewig." 

In der Kuppel des Grabmals haben sich Bienen eingenistet, die leider auch eine Gefahr für die wundervollen Ornamente und Intarsienarbeiten an der Decke der Kuppel sind. 

Nachdem die letzte geplante Sehenswürdigkeit unserer Reise "abgearbeitet" war, ging es nordwärts Richtung Delhi. Knapp 5h Fahrzeit, was uns die Gelegenheit gab, fotografisch nochmal alle gängigen Klischees Indiens zu "bedienen". 

In Gurgeon, einem 5 Millionen Einwohner Vorort von Delhi angekommen, haben Hartmut und ich uns entschlossen, doch noch einmal einen Spaziergang zu wagen. Es war eine Herausforderung für alle Sinne und es hat uns drastisch vor Augen geführt, wie glücklich wir uns schätzen können, dass wir in eine andere Welt hineingeboren wurden. Und noch etwas wurde klar. Egal worüber wir uns in unserem behüteten Leben auch beklagen, es ist Jammern auf allerhöchstem Niveau.

Die letzte Nacht im Hotel war kurz, denn bereits um 01:00 Uhr morgens wurden wir für die Fahrt zum Flughafen abgeholt. Das Fazit dieser Reise habe ich für mich persönlich mit 2 x "Sch" gezogen - nämlich "Schön" und "Schrecklich". Erstaunen, Erschrecken, Bewunderung, Schockstarre, all das kennzeichnet diesen Urlaub. Ob wir nochmal wiederkommen würden? Für Marion und mich wird das wohl nicht der Fall sein. Und so schade wie es ist, wir haben tapfer dagegen angekämpft, aber schlussendlich überdecken die schrecklichen Eindrücke doch die schönen.

Wie immer zum Schluß ein herzliches Dankeschön für Eure Kommentare. Ende August geht es nach Schottland auf die Isle of Skye und Ende Oktober wartet schon Namibia auf uns. Auch dahin nehmen wir Euch gerne wieder mit. Bis dahin bleibt gesund und reiselustig!!!

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