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Texas 2014, Tag 16

Fort Davis und Fahrt nach Big Bend

Nachdem wir in Fort Davis mit knurrendem Magen um 20:30 angekommen sind, hieß es zunächst schnell einchecken, denn die Küche macht in Texas auf dem Land um 21:00 Uhr Feierabend. Untergekommen sind wir auf Empfehlung von Steffi und Michael aus Hannover im Old Texas Inn bzw. Fort Davis Drugstore, ein uriges kleines Hotel mit Restaurant, in dem man sich noch wie ein Cowboy/girl vorkommt.Typisch Texanisch gab es für Marion einen Old Texas Burger und für mich ein exzellentes Rib Eye Steak. Auf das kühle Bier mussten wir allerdings verzichten, denn das Drugstore hat keine Alkohol-Lizenz, und so blieb es bei Eiswasser (Brrr). Unser Zimmer war landestypisch eingerichtet mit Steigbügel als Handtuchhalter.

 

Fort Davis ist eine beschauliche texanische Kleinstadt, die vielen Touristen auf dem Weg zum Big Bend Nationalpark als Übernachtungsstation dient. Eine Kirche, ein Hotel, eine Bank, ein Campingplatz und verschiedenen B&B’s, und das war’s dann. Hier kennt jeder jeden, das Drugstore scheint so etwas wie das Kommunikationszentrum der Stadt zu sein. Beim Frühstück war das Lokal voll mit Einheimischen, jeder begrüßt jeden herzlich - auch die Touristen - und die Fragen nachdem Woher und Wohin sind obligatorisch. Und natürlich hat fast jeder irgendwie eine Verbindung nach Deutschland. In der Nähe gibt es noch ein Observatorium, dass wir uns noch angeschaut haben, bevor wir die Nase des Autos nach Süden Richtung Big Bend NP ausgerichtet haben.

 

Big Bend NP

Big Bend National Park, Tag 1

Am späten Nachmittag sind wir dann an unserem Tagesziel im Big Bend NP angekommen. Bereits die Anfahrt ließ erahnen, welch landschaftliches Kleinod dieser Park ist. Abgesehen von diversen Campingplätzen ist die Chisos Mountain Lodge die einzige Übernachtungsmöglichkeit im Park. Die Lodge liegt traumhaft schön, von Bergen umgeben in einem Seitental. 

Wie nah man der Natur ist wird einem klar, wenn man beim Einchecken ein Informationsblatt erhält, in dem alle möglichen Dinge und Verhaltensmassregeln erklärt sind. Unter anderem heisst es dort, dass man sich diesen spezifischen Lebensraum mit den hier heimischen tierischen Mitbewohnern teilt. Die meisten dieser Critters = Viecher (z.B. Skorpione, Tarantulas, Pumas, Schwarzbären, etc….) bleiben im Allgemeinen draussen, aber gelegentlich kann sich schon mal eins der Viecher in’s Zimmer verirren. Dann soll man Ruhe bewahren und ggf. bei der Rezeption um Hilfe bitten. Fragt sich nur wie, ohne Telefon (siehe unten), und was macht man zwischen 9:00 Uhr abends und 7:00 morgens, denn in der Zeit ist die Rezeption nicht besetzt. Manchmal sind sie schon drollig, unsere Ami’s.

Unerwarteter Weise nutzt man die Monopolstellung der Lodge preislich nicht aus. Die Preise sowohl für’s Zimmer als auch im Restaurant sind absolut moderat. Und das Essen ist wirklich gut. Von daher muss man konstatieren, mal wieder Schwein gehabt bei der Unterkunftswahl. Und, es gibt richtig gutes Bier. Bemerkenswert ist noch, dass es in dieser Lodge weder Fernseher noch Telefon auf dem Zimmer gibt. Für die meisten Amerikaner heisst das, zurück in die Steinzeit nach dem Motto:". Excuse me Darling, was sollen wir denn ohne TV machen heute Abend??"  Ich mein’, ich hätte da schon die eine oder andere Idee!!!! Aber lassen wir das.

 

Viel interessanter ist, dass wir uns an einem sogenannten Dark Sky Spot (wenig bis gar keine künstlichen Lichtquellen) befinden. Mit ein paar Schritten ist man weg vom Einfluss künstlicher Beleuchtung und man kann einen traumhaften Nachthimmel beobachten. Natürlich haben wir die Chance genutzt, um mit der neuen Kamera ein paar Nachtaufnahmen zu machen. 

Fazit: Wir müssen uns noch aneinander gewöhnen.

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