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Arizona, Tag 12

Tonto Natural Bridge Monument

Heute haben wir einer unserer früheren Lieblingssehenswürdigkeiten in Arizona einen Besuch abgestattet. Da Larry heute Fußball spielen musste, hat Katie die Gelegenheit genutzt und uns begleitet. Was speziell für mich von großem Vorteil war, wie sich später noch herausstellen sollte. 

 Das Tonto Natural Bridge Monument ist ein State Park mit einer spektakulären natürlichen Felsbrücke. Es liegt ca. 120 Meilen nördlich von Phoenix, etwas versteckt auf einem überwiegend mit Pinien bewachsenen Plateau, der Mogollon Rim. Der Brückenbogen überspannt eine Höhe von 56 Meter, eine Breite von 45 Meter und ist ca. 122 Meter tief. Damit ist sie die größte natürliche Travertinbrücke der Welt. Geschaffen wurde dieses Schmuckstück über Hunderttausende von Jahren von dem kleinen Flüsschen Pine Creek, der eigentlich mal durch eine schmale Schlucht geflossen ist. Irgendwann (Genau wann weiss man nicht) ist dann der Durchbruch am anderen Ende und somit die Brücke entstanden.

Zu unserer Zeit (1990-92) gab es hier nur einen Schotterparkplatz und die Zahl der Besucher war relativ gering, denn es war ein echter Geheimtip, frei für Jedermann. Aber wie das so ist mit den Geheimnissen!?!? Mittlerweile hat man hier einen Park mit zahlreichen Grillplätzen errichtet, es kostet 5$ Eintritt und die Wege zur Brücke und zur Höhle sind asphaltiert bzw. mit Holzstegen versehen. Nach wie vor ist die Tonto Natural Bridge eine wirkliche Attraktion, ganz besonders für Kletterer und Wanderer. Aber für uns hat zumindest das Umfeld doch einiges von seinem natürlichen Charme verloren.

Brücke und Höhle selber sind aber immer noch ein Knaller. Die Felsformationen unterhalb der Brücke sind einzigartig und mit ein wenig Phantasie kann man sich die tollsten Bilder vorstellen.

 

Wir hatten Glück, denn das schöne und trockene Wetter der letzten Wochen hat den Wasserpegel im Fluss soweit abgesenkt, dass man durch die Höhle durchklettern konnte. Und ich meine KLETTERN!!!! Der Weg ist prinzipiell einfach zu finden, denn es geht eigentlich immer geradeaus. Aber er führt über Felsen und Steine, die vom Wasser, welches vom Brückenbogen tropft/fließt, zum Teil extrem glitschig sind.  Dazu kommt, dass an vielen Stellen die Oberfläche der Travertinfelsen im Laufe der Jahre sowohl vom Wasser, als auch von den Schuhen der vielen Touristen, regelrecht poliert wurden. Da kommt echt Freude auf,

vor allem bei einem Höhenangst geplagten Hobbyfotografen. Denn was am Anfang des Weges nicht direkt ersichtlich war, teilweise sind  diese wunderschönen MISTFELSEN gute 8-10m hoch. Und nichts vernünftiges zum Festhalten weit und breit. Nur nacktes Gestein und  ein kleiner schmaler Tritt direkt an der Felswand, und direkt unter uns ein relativ flacher Weiher mit eiskaltem Wasser. Da ist es ganz schön doof, wenn man nicht hingucken kann, wo man hintreten soll. Natürlich war Umkehren KEINE Option!!! Oder vielleicht doch???? Nix da!!! Also weiter mit wackeligen Knien und Angstschweiss auf der Stirn und sonst noch wo. Aber Dank Katie, die an den für mich schwierigen Stellen vorausgegangen ist und nebenbei meine Kameratasche übernommen hatte, sind wir mit einigen Rutschern auf dem Hosenboden heil und ohne Knochenbrüche (!?!) halbwegs trocken durchgekommen.

Die Vegetation auf beiden Seiten der Brücke/Höhle ist sehr unterschiedlich. Während die Nordwestseite der Brücke fast ausschließlich mit dicken Pinienbäumen bewachsen ist, findet man auf der Südostseite die typischen Arizona-Gewächse wie Yuccapalmen, Kakteen unterschiedlichster Art und diverses, zum Teil dorniges Buschwerk. An der Brückenkante wachsen Hängeblumen und Gräser, und Wasser tropft von einer Quelle in die Schlucht, was für ganz tolle Lichtreflexe sorgt. Leider ist es mir nur bedingt gelungen, diese mit der neuen Kamera einzufangen, trotz diverser Versuche mit unterschiedlichen Belichtungsmodi sowie verschiedensten Blenden-und Verschlusszeiten. 

Nach einer kurzen Kaffeepause habe wir uns dann auf den Rückweg gemacht und sind am Abend müde aber zufrieden nach ca. 250 Meilen wieder zuhause angekommen.

 Viel Pause gibt's allerdings nicht. Morgen früh geht's ab in Richtung Texas. Der erste Tag führt uns zunächst über 450 Meilen nach Las Cruses, Neu Mexico. Wenn Wifi mitspielt, gibt es von dort frische News. Bis dann, gehabt Euch wohl und einen guten Start in die Woche.

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Kommentare: 1
  • #1

    Monika und Uwe (Montag, 27 Oktober 2014 19:14)

    Super, super macht weiter so, wir freuen uns über jeden Beitrag.
    In Las Cruses haben wir 1994 2 Nächte verbracht, um dann nach White Sands zu fahren.
    Alles Gute weiterhin und hoffentlich ohne Verletzung und Krankheit.

    Liebe Grüße Monika ud Uwe