Am nächsten Morgen ging es dann weiter zur Coromandel Halbinsel, einem landschaftlichen Kleinod in der Nähe von Auckland. Unser Tagesziel war recht schnell erreicht und somit hatten wir genügend Zeit für eine gemütliche Runde um die Insel. Gemütliches Fahren ist hier auch dringend angeraten, denn die schmale Uferstrasse ist sehr kurvenreich und durch die fantastischen Ausblicke ist man als Fahrer/in sehr schnell abgelenkt. Da hat man sich dann nach sicherer Rückkehr auch ein kühles Blondes redlich verdient!!!
Während wir in Rotorua in einem sehr schönen, an einem kleinen See gelegenen Hotel übernachtet haben, war es in Thames, auf der Halbinsel, ein wunderschönes B&B mit nur 3 Zimmern. Die Gastgeber, Garth und Adrienne, reissen sich buchstäblich beide Beine für das Wohlergehen ihrer Gäste aus, und mal wieder lernt man die unglaublichsten Leute kennen. In diesem Fall war es Anna, eine Holländerin, die eigentlich in Frankreich in der Bretagne lebt. Eine Frau mit unglaublichem Temperament, der es in der Bretagne zu kalt ist und die deshalb in Neuseeland eine neue Bleibe sucht. Das Ganze hat nur einen ganz kleinen Haken, sie spricht keine 3 Worte Englisch. Somit ist sie eigentlich sprachlich auf jede nur mögliche Hilfe angewiesen, denn in NZ sprechen nicht allzu viele Leute Französisch. Jetzt sollte man meinen, dass diese Frau irgendwie nicht ganz sauber tickt, sich ohne Sprachkenntnisse in so ein Abenteuer zu stürzen. Und dann stellt sich heraus, dass sie Professor der Medizin und Doktor der Psychiatrie ist. Da sitzt Du dann da und bekommst den Mund nicht mehr zu. Für Adrienne, unsere Gastgeberin waren wir ein Geschenk des Himmels, denn die Kommunikation mit Anne gestaltete sich für sie denkbar schwierig und führte zwangsläufig auch zu dem einen oder anderen Missverständnis. Ihre Annahme war wohl, das wir als Deutsche uns problemlos mit einer gebürtigen Holländerin verständigen können. Die Schwierigkeit war nur, dass Anna das meiste Ihrer Muttersprache vergessen hatte, auch kein Deutsch spricht, und wir kein Französisch (Marion vielleicht noch 6-10 Worte, wenn’s hoch kommt) sprechen. Letztendlich haben wir uns dann in einem Kauderwelsch aus holländischem Französisch und Deutsch mit plattdeutschen Fragmenten, ein paar Brocken Italienisch, sowie Händen und Füssen durchgekämpft. Es war herrlich und irgendwie haben wir immer verstanden, was der Andere meinte. Bleibt noch zu erwähnen, dass im 3. Zimmer ein knochentrockenes englisches Ehepaar untergekommen war, dass sich aber nur sehr bedingt in unser linguistisches „Vergnügen“ eingebracht hat.
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