
Tag 43 - Von Wellington via Napier nach Rotorua
Die Fahrt von Wellington nach Rotorua war ein echt langer Kanten. Aus den geplanten 530km sind letztendlich sogar 587km geworden, denn es gab unterwegs auch noch so einiges zu sehen. Frühstück auf dem Zimmer bestand deshalb auch nur aus Ham & Cheese Sandwiches und meinem „heissgeliebten“ Nescafé Pulverkaffee. Kurz vor der Abfahrt kam dann noch ein wenig Hektik auf, denn über Nacht war eine Mail vom Hotel in Rotorua - unserem Tagesziel am Mittwoch- reingekommen, dass meine Kreditkarte abgewiesen wurde und deshalb die Buchung des Hotels nicht bestätigt werden kann. Kreditkarte abgewiesen = PANIK. Wie ist das möglich? Bei genauem Hinsehen hat sich dann herausgestellt, dass der Fehler mal wieder zwischen meinen Ohren liegt, denn ich habe ein falsches Gültigkeitsdatum der Karte eingegeben. Gott sei Dank lies sich das problemlos korrigieren. Mit diesem überflüssigen Adrenalinstoss sind wir dann endlich losgezogen Richtung Norden.
Sehr gut gefallen hat uns die kleine Stadt Napier an der Ostküste. Sie ist das Zentrum von der Urlaubsregion Hawkes Bay und liegt 320km weiter nördlich von Wellington. Napier ist berühmt für sein Art & Deco Zentrum, welches das größte seiner Art neben dem von Miami Beach ist. Aus dem Grund haben wir die etwas längere Strecke entlang der Ostküste gewählt und wir wurden wahrlich nicht enttäuscht. Das Zentrum wurde 1931 von einem verheerenden Erdbeben zerstört und anschließend im Jugendstil wieder aufgebaut und ist zu einem Treffpunkt von Architekturfans aus aller Welt geworden. Es ist ein wirkliches Kleinod, mit schnuckeligen Cafés und kleinen Boutiquen und Shops entlang der mit Blumen geschmückten Fußgängerzone. Rückblickend hätten wir besser gleich nach Napier fahren sollen, anstatt in Wellington zu übernachten. Das hätte uns weit mehr Zeit gegeben, dieses schöne Städtchen noch näher zu erkunden. Aber hinterher ist man immer schlauer.
Von Napier aus ging die Fahrt dann weiter in Richtung Nordosten, hinauf in die zentrale Hochebene der Nordinsel. Die geologische Besonderheit dieser Region bemerkt man auf fast jedem Kilometer. Man durchquert ein Gebiet , dass von geothermischer Aktivität nur so strotzt. Man könnte aber auch flapsig sagen: Es blubbert, qualmt und stinkt. Zwischenziel zum Abendessen war dann Taupo, an dem gleichnamigen See gelegen, der auch noch der größte des Landes ist. Nach einem hervorragenden Burger - der Mensch lebt nicht von Ceasars Salad allein - ging es dann zu den nahe gelegenen Huka Falls. Bei den Huka Falls stürzt Neuseelands längster Fluß, der 450km lange Waikato, durch eine enge Schlucht 10m in die Tiefe. Nun sind 10m nicht gerade eine Sensation, aber was das Ganze so spektakulär macht, ist diese gewaltige Kraft, mit der das glasklare Wasser durch diese Schlucht rauscht. Man spürt die Vibration an den Aussichtspunkten ganz deutlich, was den Blick unweigerlich in Richtung Brückenpfeiler bzw. Fundament der Aussichtsplattformen lenkt. Ein grandioses Schauspiel!
Begleitet von Rotwild-, Schaf,- und Rinderherden auf beiden Seiten des Highways ging es dann weiter zu unserem Tagesziel nach Rotorua. Wie sich Urlaub zwischen dampfenden heissen Quellen, aufbrausenden Geysiren, blubbernden Schlammtümpeln und Schwaden von Schwefelgas (faule Eier) anfühlt, erfahrt ihr dann im nächsten Bericht, wenn es klappt noch morgen.
Kommentar schreiben