Am Sonntag sind wir von Te Anau in den Fjordlands nach Dunedin an die Ostküste weitergezogen. Die Fahrt war sehr schön und führte durch hügelige Landschaften, vorbei an grünen Wiesen mit großen Schafherden. Fast ein wenig wie Schottland. Dazwischen immer wieder mal große Herden von Rotwild. Unterwegs haben wir noch einen kurzen Cappuccino-Stop in dem kleinen Städtchen Gore eingelegt, das an einem Sonntagmorgen fast wie ausgestorben wirkte.
Dunedin ist eine Hafenstadt mit ca. 120.000 Einwohnern, wirkt aber trotz dieser Größe irgendwie ein wenig provinziell. Wenn überhaupt, dann „pulsiert“das Leben rund um den Octagon, den zentralen Platz der Stadt, wo sich unzählige Cafés, Pubs und Bars aneinanderreihen. Das markanteste Gebäude der Stadt ist der im viktorianischen Stil gebaute Bahnhof, angeblich das meist fotografierte Bauwerk in Neuseeland. Was angesichts der täglichen Busladungen von Chinesen und Japanern - von denen jeder mit minimum 3 Kameras ausgerüstet ist - aber auch nicht wirklich verwundert.
Ausserdem hat Dunedin angeblich die steilste Strasse der Welt mit einer Steigung von 35% an der steilsten Stelle. Es sieht zumindest so steil aus, dass Marion sofort gesagt hat:“ Da fahren wir aber nicht hoch!!!“. Ich behaupte ja, dass es in Wuppertal-Barmen eine Strasse gibt, die mindestens ebenso steil ist.
Für uns ist Dunedin aber primär das Tor zur Otago Halbinsel, ein traumhaft schönes, wildromantisches Fleckchen Erde, das wir am Montag erkundet haben. Autofahren ist ein kleines Abenteuer, denn mit Ausnahme der etwas breiteren Uferstrasse, bewegt man sich auf steilen, kurvigen, zum Teil einspurigen Straßen. Man wird für seinen „Mut“ aber mit atemberaubenden Ausblicken über die Küsten der Halbinsel belohnt. Zerklüftete, felsige Uferstrecken und Klippen wechseln mit wunderschönen breiten Sandstränden ab, die häufig nur mit längeren Fußmärschen zu erreichen sind. Am höchsten Punkt der Halbinsel thront Larnach Castle, ein herrliches kleines Schloss, umgeben von wunderschönen Gärten und einem fantastischen 360° Rundblick über die Insel und den Hafen von Dunedin. Das Schloss wurde 1871 von einem reichen Banker - William Larnach - für seine Frau gebaut, angeblich um sie zu beeindrucken, da sie aus eine französischen Adelsfamilie stammte. Also Männer, dann wisst ihr ja, was zu tun ist!!!!!! Heute beherbergt das Schloss wertvolle Antiquitäten, die auch besichtigt werden können.
Soweit, so gut. Am Dienstag geht es wieder in’s Landesinnere nach Omarama und von dort in die Berge zum Mount Cook, dem mit knapp 3800m höchsten Berg Neuseelands. Von dort gibt’s Frisches!!!
Ach, fast hätte ich es vergessen. Ihr werdet mich zwar jetzt verfluchen, aber das Wetter ist nach wie vor traumhaft. Heute waren es sonnige 28° mit einem leichten Wind aus wechselnden Richtungen. Und die Vorhersage lässt darauf schliessen, dass der Wettergott im Moment keinerlei Probleme mit unserem Akzent hat.
Bis morgen, Kia Ora Ihr Lieben.
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