Auf nach Port Stephen war unser Motto gestern morgen. 360km auf direktem Weg, aber gut 420 km mit all den kleinen Sehenswürdigkeiten, die natürlich nicht direkt am Wegesrand warten. Der Start in den Tag war ein wenig rumpelig, denn wir haben das erste mal in unserem Leben bei McDonalds gefrühstückt. Und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch das letzte Mal. Es wird mir für immer ein Rätsel bleiben, warum diese Dinger bereits am Morgen gerammelt voll sind, wenn das, was dort als Frühstück verkauft wird, ungefähr so schmeckt wie angewärmtes Plastik. Zumindest der Cappuccino ist lecker. Aber das ist es dann auch. Das einzig gute an dieser Erfahrung ist, jetzt können wir mitreden. Dann noch schnell zurück zum Hotel, alles zusammen packen, in Queenie laden (so heißt unser Auto seit Brisbane) und ab in Richtung Süden.
Die Strecke führt über Nambucca Heads, Macksville, Kempsey und Port Macquarie nach Raymond Terrace. Das ist einTeil von Port Stephens, eine große Bucht die von diversen Halbinseln umgeben ist. Es gibt die Möglichkeit an verschiedenen Punkten sogenannte Tourist Routes zu befahren, die zu unterschiedlichen Sehenswürdigkeiten führen oder manchmal nur eine landschaftlich schöne Strecke abseits des Highways bedeuten. Wir haben einige dieser Tourist Routes abgefahren, an etlichen Look Outs und mehreren kleineren Orten gehalten, was schließlich dazu führte, dass wir erst gegen 18:00 Uhr an unserem Zielort Raymond Terrace angekommen sind. Unser Motel trägt den Namen Sleepy Hill, was man mit schläfriger Hügel übersetzen könnte. Wie passend, denn wir waren beide ziemlich kaputt, aber auch ziemlich hungrig. Kurz einchecken und dann ab zum Essen.
Apropos Essen gehen. Das funktioniert in den meisten Restaurants hier in Australien etwas anders als bei uns in Deutschland. In der Regel kehrt man ein, bekommt einen Tisch zugewiesen und dann geht’s los. Getränke holt man sich meist selber an der Bar und bezahlt sie auch dort sofort. Dann begibt man sich zu einem anderen Tresen, an dem man sein Essen bestellt, und das ebenfalls sofort bezahlt. Dann gibt’s zwei Varianten. Entweder bekommt man eine Nummer in einem Gestell, welches gut sicht- und lesbar auf dem Tisch platziert wird, damit die Bedienung nachher weiss, wo das Essen „abgeliefert“ werden muss. Servieren wäre in den meisten Fällen nicht das richtige Wort. Oder man bekommt einen Buzzer/Piepser, der dann losgeht, wenn das Essen fertig ist und abgeholt werden kann. Zyniker würden jetzt sagen, man muss das Essen nicht nur bezahlen, sondern es sich auch noch wirklich verdienen. Dafür erwartet aber auch niemand ein Trinkgeld. Was hier übrigens generell der Fall ist. Es gibt aber auch Fälle, wo einem die guten Wünsche buchstäblich auf dem Teller serviert werden (siehe Foto unten)
Heute haben wir es langsam angehen lassen. Eigentlich wollten wir einen richtigen Badetag einlegen, da es hier in Port Stephen ein paar sehr schöne Strände gibt. Aber der australische Wettergott muss in unserem Abendgebet irgend etwas falsch verstanden haben. Lag vermutlich an unserem deutschen Akzent. Jedenfalls war es heute den ganzen Tag stark bewölkt, deutlich kühler als bisher, und am Vormittag gab es sogar ein wenig Regen. Also ist es bei ein wenig Sightseeing in den diversen Ferienorten hier in der Umgegend geblieben. Marion hat dann noch die Gelegenheit genutzt, und hier im Motel noch schnell „eine Maschine Buntes“ gewaschen. Und ich habe mir mal wieder ein paar Sprüche ausgedacht.
Morgen geht es dann weiter nach Sydney zum 2. Teil, verbunden mit der Hoffnung, dass der Wettergott heute Abend etwas besser zuhört.
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