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Entlang der Ostküste nach Süden (1), Tag 14

Heute treten wir nun unsere Tour zurück nach Sydney an. Zunächst geht es in den Regenwald des Tamborine National Park und dann wieder zurück an’s Meer zur Gold Coast und weiter entlang der Küste nach Süden. Unser heutiges Tagesziel ist das Städtchen Byron Bay. 

Es geht zunächst 45 km landeinwärts nach Südosten zum ältesten National Park von Queensland, dem Tamborine Mountain National Park. Der Park liegt auf einer von Regenwald umgebenen Hochebene und bietet neben Wasserfällen und tollen Ausblicken auch noch sogenannte Rock Pools. Das sind kleine, natürliche Swimmingpools, die üblicherweise von den Wasserfällen gespeist werden. Zur Zeit sieht es mit den Wasserfällen allerdings etwas mau aus, denn es ist schon eine ganze Weile kein richtiger Regen mehr gefallen. Und somit sind aus den Wasserfällen nur mehr kleine Rinnsale geworden. Bei den Einheimischen sind diese Pools aber offensichtlich sehr beliebt, denn der Parkplatz ist picke packe voll und in und um die Pools tummeln sich jede Menge Menschen. Auf unserem Fußmarsch zu den Pools stehen wir dann urplötzlich einer ca. 1 Meter langen Echse (von Kopf bis Schwanzspitze) gegenüber. Leider hat der noch mehr Angst vor uns als wir vor ihm, und er ist wie der Blitz im Gebüsch verschwunden. Auf dem Foto haben wir gerade noch die Hinterbeine und den Schwanz erwischt. Aber es lässt erahnen, wie groß der Bursche war. 

Zum Kaffe haben wir am St. Bernhard Hotel gestoppt. Nun ist dieses „Hotel“ eher eine rustikale Bierkneipe mit einem angeschlossenen Bistro, ein paar zerschlissenen Ohrensesseln und einem kitschigen Porzellan-Bernhardiner im Eingang (Nomen est Omen), und somit nun wirklich nichts Besonderes. Aber die Terrasse mit einem Wahnsinnsausblick über den Regenwald und die Ebene bis zum Meer, und der herrlich angelegte Garten mit einem freilaufenden Pfau, sind auf jeden Fall einen Stop wert. Ausserdem schmeckt der Cappuccino wirklich gut.

Von dort ging es dann in bis zu 20% steilen Serpentinen runter in Richtung Gold Coast, begleitet von spektakulären Ausblicken über die Ebene auf die Küste und die Skyline der Küstenorte. Hört sich toll an, aber man kann auch schon erahnen, was einen unten an der Küste dann erwartet. Die Gold Coast besteht aus einem langen, durchgehenden Sandstrand, mit einer „Perlenkette“ von Orten wie Southport, Surfers Paradise, Mermaid Beach, Palm Beach, Miami (!?!), Burleigh Heads……….., und einer sieht aus wie der andere. Alle sind zugepflastert mit Hochhäusern, Restaurants, Bars und Themenparks. Nun haben wir hier auch noch Hochsaison, es ist Wochenende und das Wetter ist super. Somit quälen sich gefühlte 100.000 Autos durch jeden einzelnen Ort. Am meisten Platz - und Ruhe - hat man tatsächlich am Strand, denn der ist so lang und breit, da verlieren sich diese Menschenmassen sofort und jeder findet sein Plätzchen. Die Australier sowieso, aber auch viele andere Leute halten diesen Küstenstreifen für das Non Plus Ultra und in der Surferszene gibt es vermutlich nichts besseres. Wir hatten nach 1h, in der wir es tatsächlich durch Southport und Surfers Paradise (10km)geschafft haben, die Nase voll, sind auf den Pacific Highway und auf direktem Weg nach Byron Bay gefahren. 

Byron Bay ist so ganz anders als die Orte an der Gold Coast. Die Gebäude sind maximal zweistöckig und haben schon eher ein karibisches Flair. Zwar gibt es auch hier eine Partyzone im Zentrum und am Strand mit Restaurants, Bars und Shops. Aber es wirkt bei weitem nicht so „aufgebrezelt“ wie z.B. Surfers Paradise. 

 Nach dem „Bezug“ unseres Domizils für diese Nacht, das ein wenig außerhalb des Zentrums liegt, sind wir dann gleich los gegangen, um endlich etwas in den Magen zu kriegen. Und hier beginnt der peinliche Teil des Abends. Keine Sorge, wir haben uns anständig und gesittet benommen, aber haben doch tatsächlich- man glaubt’s ja kaum - unsere Kamera im Zimmer liegen lassen. Aber so ist das, wenn dich der Magen schon seit Stunden anknurrt und außer Mineralwasser nichts angeboten bekommt. Man gerät in Hektik, sieht hinter jeder Ecke eine Portion Fish & Chips oder Ähnliches vorbei fliegen, und schon ist der Schlamassel passiert. Jetzt wäre das unter normalen Umständen kein so wahnsinnig großes Problem, aber hier fühlt man sich wirklich in die 68ziger zurückversetzt. Hier springen noch jede Menge mehr oder weniger verrückte Hippies durch die Gegend. Am Strand spielt eine Percussion Combo die sich halt mal so zusammen gefunden hat. Vom schwarzen Rasta Man bis zum verknitterten langhaarigen Opa ist alles dabei. Die spielen einen genialen Rhythmus, dem man sich einfach nicht entziehen kann. Alle die da rumstehen wiegen sich mehr oder weniger intensiv in diesem Rhythmus. Über dem Leuchtturm hängt ein zum Sterben schöner Sonnenuntergang. UND WIR STEHEN DA WIE DIE DEPPEN UND HABEN KEINE KAMERA DABEI. ES IST NICHT ZU FASSEN!!!!!! Wir haben dann versucht, unseren Ärger mit ‚nem kalten Bier runterzuspülen. Hat aber nicht so richtig geholfen. Das wird mir noch eine Zeit „hinterher laufen“, das steht fest. Fotos von Byron Bay gibts deshalb erst morgen.

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